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Colson. Friedel. Abtini. Bechamp. 115 liegen; diese Voraussetzung sei der Grundannahme der Theorie gerade entgegengesetzt. Auch sei die von Colson in der inactiven Weinsäure angenommene Symmetrieebene keine solche, sei viel mehr gegen diese senkrecht. Ly. A. Colson. Reponse aux observations de M. Friedel sur le pou- voir rotatoire des sels de diamine. C. R. 115, 948—949, 1892. Die Anschauung, dass in der Weinsäure die Atome II, C, C, II in einer Ebene liegen, ist dem einzigen Werke über Stereochemie, demjenigen von van’t Hoff, entnommen; nach diesem hat man es mit einem gleichseitigen dreiseitigen Prisma zu thun, welches aus den beiden regulären Tetraedern entstanden ist, so dass, geometrisch betrachtet, die Verbindungslinie der beiden Kohlenstoffatome eine Axe derselben ist; eine durch diese gehende Ebene kann demnach die beiden Wasserstoffatome enthalten. Ly. E. Artinl Linksdrehende Pyroglutaminsäure, C5H7NO3. Bend. Ist. Lomb. (2) 25, 779, 1892. Gazz. chim. 1, 177, 1892. [ZS. f. Kryst. 24, 317, 1895 f. Der Schmelzpunkt dieser rhombisch krystallisirenden Säure liegt bei 160° bis 161°; eine Auflösung von 3,6134 g in 20 ccm Wasser drehte bei 14° C. im 20 cm-Rohre die Polarisationsebene des Lichtes um — 2° 12'. Ly. A. BRchamp. Faits pour servir ä l’histoire de la gomme arabique. Bull. soc. chim. (3) 7, 587—600, Paris 1892. Das arabische Gummi dreht die Polarisationsebene des Lichtes nach links; doch ist diese Drehung, je nach der untersuchten Probe, sehr verschieden; die einfach- und die doppelsalpetersaure Ver bindung desselben sind dagegen rechtsdrehend. Scheibler hat aus der Inconstanz der Drehung geschlossen, dass das Gummi keine homogene Substanz, vielmehr aus einer links- und einer rechts drehenden zusammengesetzt sei, und dass das linksdrehende Gummi die Arabinose, das rechtsdrehende einen syrupartigen Zucker liefere. Der Verf. bat nun bei den von verschiedenen Pflanzenarten her rührenden Gummisorten das gleiche Verhalten gegenüber dem Lichte gefunden und erklärt die Inconstanz der Grösse der Drehung durch Veränderungen, die während der Reinigung vor sich gehen. So ergab sich für die Gummisäure, die durch Salzsäure aus dem Gummi schleim erhalten wurde, bei sehr schnellem Arbeiten die specifische Drehung — 34,96°, wenn dagegen die Salzsäure mehr Zeit hatte, 8*