Guye. Colson. Freündler. 113 und die Base zerlegt und neue Verbindungen entstehen können. Es lasse sich demgemäss nichts a priori über den Drehungssinn vor aussagen; nur sei vorauszusehen, dass, da die von Colson ange führten Salze rechtsdrehend sind, während die freie Säure links drehend ist, die wässerige Lösung, welche ein Gemenge der freien Säure und des Salzes enthalte, rechts- oder weniger linksdrehend sein müsse als die freie Säure. Ly. A. Colson. Sur le pouvoir rotatoire des corps cycliques. Bull. soc. chim. (3) 7, 613—621, Paris 1892. In einer Erwiderung auf die Auslassungen von le Bel wird zunächst darauf hingewiesen, dass auch die von Guye zur Be gründung seiner Hypothese gemachten Versuche zu einem grossen Theile an wässerigen Lösungen ausgeführt sind, dass die von le Bel angeführte Möglichkeit, die Wirkung eines Radicals auf das Licht sei eine periodische Function, von diesem Forscher selbst zurückgewiesen sei. Weiter wird das Verhalten der Diacetyl Weinsäure und deren Salze, ähnlich wie in der Mittheilung an die Akademie, zum Beweise gegen die Grundanschauungen von le Bel und van’t Hoff auseinandergesetzt. Der Verf. will von der Bedingtheit der optischen Drehung durch das Vorhandensein eines asymmetrischen Kohlenstoffatoms ganz absehen und führt das Princip der Erhal tung des molecularen Typus ein, welches besagt: wenn man durch Einwirkung einer activen Substanz auf inactive Substanzen, ohne Aenderung der inneren Natur der ersteren, eine Reihe von Verbindungen gewinnt, aus denen man die erstere Substanz wieder herstellen kann, so sind die letzteren activ; er kommt zu dem Schluss, dass das auf der Theorie des asymmetrischen Kohlenstoff atoms begründete Product der Asymmetrie nicht allgemein den Sinn der Drehung in den drehenden Substanzen angeben kann, und dass die Theorie des asymmetrischen Kohlenstoffs nur eine unvoll ständige Uebertragung des Principes der Dissymmetrie ist. Ly. P. Freündler. Sur les ethers tartriques. C. R. 115, 509—512, 1892. Eine grössere Anzahl weinsaurer Aether, von denen die meisten neu sind, wird auf ihr optisches Verhalten mit Rücksicht auf das Product der Asymmetrie untersucht; alle verhalten sich, dem Guye’- schen Gesetze entsprechend, trotz der gleichmässig geringen Aende rung der Masse des einen Radicals um CH 2 = 14, in der Weise, dass die zu beiden Seiten der Verbindungen mit zwei gleichen Massen stehenden Verbindungen eine Drehung im entgegengesetzten Sinne Fortschr. d. Phys. XLVIII. 2. Abth. g