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Meinung, dass diese Einwirkung einfach proportional dem Gewichte sei. Die von Gute angeführten Ausnahmen von seinem Gesetze scheinen darauf hinzuweisen, dass äusser dem Gewichte noch der Umstand von Einfluss sei, ob die substituirte Gruppe Kohle, Stick stoff oder Sauerstoff enthalte, und dass hier ähnliche specifische Wirkungen auftreten, wie bei der molecularen Brechung. Nachdem noch auf weitere Möglichkeiten für die Erklärung der von Gute gefundenen Abweichungen von seinem Gesetze hingewiesen ist, hebt der Verf. zum Schluss hervor, dass bei dem von Colson ange führten diacetylweinsauren Kalium äusser diesen selben Erklärungen für die Abweichung noch die anzuführen ist, dass die Beobachtungen an wässerigen Lösungen gemacht sind, so dass Hydratisirung und Dissociation nicht ausgeschlossen sind. Ly. Ph. A. Gute. Sur la stereochimie et les lois du pouvoir rotatoire. C. R. 114, 473—477, 1892. Gegen Colson wird die von le Bel und van’t Hoff aus gebildete Stereochemie als einerseits auf den Anschauungen Pasteur’s, andererseits auf den Constitutionsformeln begründet, die Annahme der Lafferunc der Radicale in den Ecken eines Tetraeders als eine von le Bel eingeführte Specialisirung der Vorstellungen von Pasteür und weiter die Annahme von van’t Hoff, dass dieses Tetraeder regulär sei, als eine Specialisirung derjenigen von le Bel hingestellt; doch sei, wenn das Tetraeder nicht als regulär voraus gesetzt werde, keineswegs eine grössere Anzahl von Isomerien zu erwarten, da in dem Falle zweier gleichen Radicale eine Symmetrie- ebene entsteht. Wie schon le Bel hervorgehoben hat, weist auch Gute darauf hin, dass das optische Verhalten der Substanzen mit geschlossener Kette, nicht bloss der von Colson untersuchten, sich nicht voraussagen lasse. Bei dem Diacetylanbydrid werde allerdings das in der einen Ecke befindliche Radical um H 2 O = 18 leichter; es sei aber zu berücksichtigen, dass noch ein Theil der Last der in der anderen Ecke befindlichen Masse C4II5O4 = 117, welche mit der ersteren eine geschlossene Kette bildet, auf diese übergeht und so thatsächlich eine Beschwerung eingetreten sein kann. Dass ferner die Salze linksdrehend sind, während man sie hätte rechtsdrehend erwarten sollen, sei ebenfalls kein Widerspruch gegen die Theorie. Die Salze sind in wässeriger Lösung untersucht worden, und schon Berthelot habe darauf hingewiesen, dass bei Lösungen schwacher Säuren oder schwacher Basen die Einwirkung des Wassers com- plicirter Natur ist, weil sich das gelöste Salz theilweise in die Säure