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in den Anschauungen von van’t Hoff und dem Verf. bestehe darin, dass Ersterer das Molecül für absolut starr ansieht und an nimmt, dass die Derivate genau dieselbe Form besitzen, wie das Molecül der Substanz, von welcher sie abgeleitet sind, während der Verf. nur annimmt, dass die Existenz des Drehungsvermögens bei den gesättigten Körpern nur beweise, dass die allgemeine Anord nung der Atome unveränderlich ist, dass aber in ihrer relativen Lage bei jeder Substitution kleine Veränderungen eintreten, welche von den Attractions- und Repulsionskräften zwischen ihnen her rühren. Während die Schule van’t Hoff’s die Lagerung der vier Wasserstoffatome mit dem Kohlenstoffatome im Grubengase allein durch vier in dem Kohlenstoffatome vorhandene nach den vier Ecken eines regulären Tetraeders gerichteten Pole bedingt annimmt, meint der Verf. mit Mendelejeff, dass jene Wirkung allerdings vorherrscht, dass aber auch zwischen den Wasserstoffatomen An ziehungskräfte wirksam sind, die bei zu grosser Annäherung in Abstossungskräfte von der Grössenordnung übergehen, wie sie sich bei der Zusammendrückung der Gase in der Abweichung vom MABioTTE’schen Gesetze zeigen. Verf. glaubt durch Betrachtungen aus dem Gebiete der Krystallographie zur Entscheidung in diesen Fragen Schlüsse ziehen zu können. Aus Analogie mit den Er scheinungen bei den hemimorphen Verbindungen würde man auf Grund der Annahme von van’t Hoff erwarten müssen, dass alle Substanzen, in welchen ein vierwerthiges Atom mit vier einwerthigen verbunden ist, im cubischen System krystallisiren. Schon früher hat nun Verf. auf das Zinnbromür und das Kohlenbromür hin gewiesen, welche sicher nicht in Guben krystallisiren; vom Silicium- und Zinnjodür werde dies angegeben, doch habe Verf. dies selbst noch nicht geprüft; die Krystalle des Kohlejodürs hat Verf. neuer dings untersucht und sie sicher nicht cubisch gefunden. Aus der Existenz von nicht cubischen Krystallen bei Substanzen, in denen vier einwerthige Atome mit einem vierwerthigen verbunden sind, schliesst der Verf., dass die Molecüle nicht die einfache Form regulärer Tetraeder be sitzen. Zur weiteren Prüfung seiner Theorie ist der Verf. mit der Untersuchung des Drehungsvermögens bei nicht gesättigten Ver bindungen beschäftigt, ist aber noch zu keinem Resultat gelangt, welches bindende Schlüsse gestattet. Aus den Versuchen von Guye folge allerdings, dass die Einwirkung der mit dem asymmetrischen Kohlenstoff verbundenen Gruppen nicht eine periodische Function ist, vielmehr mit dem Gewichte zunimmt, doch sei dies keineswegs a priori zu erwarten gewesen. Der Verf. ist jedoch nicht der