110 15 b. Drehung der Polarisationsebene. verursache, beweise, dass die Stereochemie von der Annahme des Tetraeders unabhängig sei. Ly. A. Colson. Sur la stereochimie de l’acide diacetyltartrique. Reponse ä une communication de M. le Bel. C. R. 114, 417—419, 1892. Auf die Entgegnung von le Bel, dass weder er selbst noch van’t Hoff die Lagerung der Radicale bei drehenden Substanzen in den Ecken regulärer Tetraeder als nothwendige Grundlage der Stereochemie anerkenne, antwortet der Verf., dass er wohl wisse, dass die Grundanschauungen der verschiedenen Autoren verschieden sind, dass aber die Annahme eines nicht regulären Tetraeders zu noch grösseren Schwierigkeiten führen würde, da dann die Anzahl der Isomeren grösser sein müsste, und dass dann insbesondere der Hauptsatz fallen würde, dass bei gleich schweren Radicalen keine Isomere bestehen kann. Bezüglich des Einwandes von le Bel, dass die vom Verf. angeführte Thatsache nicht beweiskräftig sei, weil sie sich auf eine Substanz mit geschlossener Kette beziehe, antwortet der Verf., dass die von le Bel angegebene Begründung der Ausnahmestellung dieser Substanzen nicht präcise ist, und dass dabei eine bloss schematische Formel als reale Wirklichkeit ange sehen werde. Ly. J. A. le Bel. Sur le changement de signe du pouvoir rotatoire. Bull. soc. cliini. (3) 7, 613—621, 1892. Der Verf. legt den Standpunkt der Stereochemie dar, um die Behauptung Colson’s zurückzuweisen, dass dieselbe nur scheinbar dem Fundamentalprincip Pasteuk’s entspricht, da dieselbe den Sinn des Drehungsvermögens nicht festlegt. Auch das Gesetz von Pasteur lasse weder den Sinn noch die Grösse der optischen Drehung voraussehen, die Theorien von van’t Hoff und dem Verf. nehmen auch nur an, dass die von Pasteur als Vorbedingung für die optische Drehung geforderte Asymmetrie von dem Vorhanden sein von vier mit einem asymmetrischen Kohlenstoffatom verbundenen einwerthigen Radicalen herrühre und dass die Wirkung eines Radicales auf das Licht eine Function des Moleculargewichtes sei; über die Form dieser Function sei nichts behauptet, sie könne sogar periodisch sein, was jede Voraussage über Sinn und Grösse der Drehung unmöglich machen würde. Daraus folge, dass das von Guye ausgesprochene Gesetz keineswegs eine Consequenz der Hypothesen von van’t Hoff und dem Verf. sei. Die Differenz