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108 15 b. Drehung der Polarisationsebene. etwa auf die Salze der mono-, di- und trichloressigsauren Säuren. Wenn sich in allen diesen Fällen abnorm hohe Werthe für die Halogene ergeben sollten, würde der Verf. nicht anstehen, zuzu geben, dass er sich auf falscher Fährte befunden hat. Ly. W. II. Perkin. The magnetic rotation of Compounds supposed to contain acetyl, or of ketonic origin. Nature 46, 141, I892f. Chem. News 65, 284—285, 1892. Journ. chem. Soc. 61, 800—864, 1892. Im Anschluss an die Bestimmung des molecularen Brechungs- coeffienten des Acetoacetats durch Brühl und seine eigene Be stimmung der magnetischen Drehung der Polarisationsebene, aus welchen sich auf die ketonische Constitution dieser Substanz hatte schliessen lassen, hielt es der Verf. für wünschenswert!), solche Substanzen in weiten Teinperaturgrenzen zu untersuchen, von welchen anzunehmen ist, dass sie Acetyl enthalten, und welche theils ketonische, theils Hydroxyl-Derivate besitzen. Die magnetische Drehung war bei allen untersuchten Substanzen bei Temperaturen nahe 100° niedriger als in der Kälte, woraus zu schliessen ist, dass sie bei der Er wärmung in den stabileren ketonischen Zustand übergehen; das ß-amidocrotonsaure Aethyl erwies sich als nicht gesättigte Ver bindung. Ly. A. Colson. Sur la stereochimie de l’acide diacetyltartrique. C. R. 114, 175—178, 1892. Der Verf. bekämpft die von le Bel und van’t Hoff als Grundlage der Stereochemie der optisch activen Körper aufgestellte Hypothese der Lagerung von vier einwerthigen Radicalen in den Ecken eines regulären Tetraeders, in dessen Mitte ein asymmetrisches Kohlenstoffatom sich befindet, eine Hypothese, die nur scheinbar dem Fundamentalprincip Pasteür’s entspreche, da aus ihr sich nichts über den Sinn der Drehung voraussagen lasse. Auch die zur Behebung dieser Schwierigkeit von Gute hinzugefügte Er gänzung jener Hypothese, welche annimmt, dass die Drehungs richtung von der Masse der Radicale abhängt, genüge nicht; das Verhalten der Diacetylweinsäure stehe mit dieser Annahme in directem Widerspruch. Diese linksdrehende Säure ist der essigsaure Aether der Rechtsweinsäure. Dieselbe ist früher als nicht krystallisirend beschrieben, sie krystallisirt aber auf zwei Arten, und zwar mit drei Molecülen Krystallwasser. Mit Basen neutralisirt, liefert sie Salze, die in wässeriger Lösung linksdrehend sind. Die Annahme, dass der Uebergang der Rechtsdrehung der Weinsäure bei deren Ver-