Abstand zweier auf einander folgenden dunklen Streifen berechnet, die zwei Strahlen an einer bestimmten Stelle eines Schirmes bilden, nachdem sie durch ein mit einer im natürlichen Zustande nicht drehenden Flüssigkeit gefülltes Rohr gegangen sind, als Function des Schirmabstandes und der Entfernung ihrer Austrittsstellen aus dem Rohre. Hierauf wird die Aenderung berechnet, welche der Abstand der Streifen erleidet, wenn die Strahlen dadurch eine Phasendifferenz erhalten haben, dass die Flüssigkeit im Rohre der Einwirkung des Magnetismus unterworfen wird; der neue Abstand zweier Streifen von einander ist gleich dem Product des früheren in die durch 2% dividirte Phasendifferenz. Nach der Theorie von Fresnel ist aber diese Phasendifferenz gleich der doppelten Drehung der Polarisationsebene, und demnach wird der neue Streifenabstand gleich dem ursprünglichen multiplicirt mit der durch n dividirten in Bogenmaass oder der durch 180 dividirten in Winkelmaass ausgedrückten Drehung der Polarisationsebene, wenn die Theorie auf die magnetische Rotationspolarisation ausgedehnt wird. Bei den Versuchen, deren Verfahren sich an das von Rio hi anschliesst, wurde als Flüssigkeit Wismuthchlorür in Salzsäure be nutzt; die Resultate derselben entsprechen der Theorie, so weit man dies bei so delicaten Messungen erwarten kann. Wegen der Einzel heiten des benutzten Apparates muss auf die Originalabhandlung verwiesen werden. Ly. W. Ostwald. The magnetic rotation of dissolved salts. Journ. chem. Soc. 21. Jan. 1892. [Chem. News 65, 83 f. Gegen die Bemerkungen von Perkin (diese Ber. 47 [2], 131, 1891) wird ausgeführt, dass die Erklärung, die der Verf. für die Beobachtungen von Perkin gegeben hat, durch die weiteren Beob achtungen nicht widerlegt ist, wenn auch seine Annahme über das Verhalten der Salze schwacher Säuren sich nicht bestätigt habe. Sowie die Abweichungen der magnetischen Drehung der Haloid- säuren und -salze von der berechneten positiv, die der Oxysäuren negativ sind, sei es nicht überraschend, dass auch Molecüle existiren, die fast keine Abweichung zeigen. Ein bindender Schluss, ob die Erklärung der von Perkin gefundenen Thatsachen durch die Disso- ciationstheorie richtig sei, liesse sich in folgender Weise ziehen. Da die grössten Differenzen bei den Halogensäuren und - salzen zwischen dem Ionen- und Nichtionenzustande beobachtet sind, so würde eine Untersuchung entscheidend sein, die sich auf Elektro- lyte bezieht, welche Halogene enthalten, jedoch nicht als Ionen,