106 15 b. Drehung der Polarisationsebene. netisches Feld bedeutet. Der Punkt, dessen Bewegung durch den eingeführten Vector bestimmt ist, beschreibt eine Ellipse, welche in ein Paar gerader Linien ausartet, wenn die Phasen der Compo- nenten in zwei zu einander und zur Fortpflanzungsrichtung des Strahles senkrechten Ebenen sich um ein Vielfaches von n von einander unterscheiden, und in einen Kreis, wenn entweder die Quadrate der Amplituden der Componenten gleich sind und die doppelten Phasen sich um ein ungerades Vielfaches von n von einander unterscheiden, oder wenn die Quadrate der Amplituden der Componenten dem absoluten Werthe nach gleich, aber von entgegengesetztem Zeichen sind und die Phasen sich um ein be liebiges Vielfaches von 7t unterscheiden; der letztere Fall scheidet aus, da die eine Amplitude imaginär wird. Der erstere Fall stellt zwei entgegengesetzt circular polarisirte Strahlen dar; damit ist der Ausgangspunkt der FBESNEL’schen Theorie gewonnen. Hierauf wird gezeigt, dass durch eine Glimmerplatte von */ 4 Wellenlänge ein circular polarisirter Strahl erhalten wird und durch eine Bkavais’- sche Doppelplatte zwei solche in entgegengesetztem Sinne polarisirte mit gleicher Phase. Weiter werden die Bedingungen untersucht, unter welchen zwei circular polarisirte Strahlen von gleicher Polarisationsrichtung interferiren, und es zeigt sich, dass die Be dingungen dafür die sind, dass die Amplituden gleich sind und die Phasen sich um ein ungerades Vielfaches von 7t unterscheiden. Für entgegengesetzt polarisirte Strahlen ergeben die Gleichungen, dass es nicht möglich ist, die Interferenz zweier solcher als Folge von Maxima und Minima zu erkennen, dass dagegen die Componenten einzeln interferiren, wenn ihre Amplituden gleich sind und die Phasen sich um ein ungerades Vielfaches von 7t unterscheiden, so dass, wenn je eine Componente der beiden Strahlen durch ein Nicon’sches Prisma oder eine Turmalinplatte ausgelöscht wird, Interferenz auftritt und man bei der Beobachtung eines von zwei entgegengesetzt cicular polarisirten Strahlen beleuchteten Schirmes durch einen Nicol ein System von Maxima und Minima in dem ganzen Theile des Schirmes sieht, in welchem die Phasendifferenz der beiden Strahlen nicht zu gross ist. Bei der Beobachtung der Erscheinung durch ein doppeltbrechendes Prisma findet man, wenn die interferirenden Strahlen von zwei monochromatisch leuchtenden parallelen Linien herrühren, zwei Systeme abwechselnd heller und dunkler Streifen; die Maxima des ordinären Bildes entsprechen den Minima des extraordinären. Nach diesen allgemeinen Auseinander setzungen wird durch eine einfache geometrische Betrachtung der