Brenner. Denning. Sternberg. 19 L. Brenner. Mercurbeobachtungen an der Manorasternwarte 1896. Astr. Nachr. 142, 37—42+. Bef.: Nature 55, 11. Naturw. Rundsch. 11, 636. Ende Juni wollte Brenner seine Beobachtungen über die Sichtbarkeit der Nachtseite des Mercur fortsetzen; er konnte aber von dieser keine Spur wahrnehmen, sah dafür aber die Flecken auf der Oberfläche dieses Planeten mit unerwarteter Deutlichkeit, aller dings weniger deutlich als die auf der Venus, jedoch leichter als die des Uranus und des Saturn. Der .Mercur erscheint cremefarben; am 8. August, als er sehr nahe bei der Venus stand, sah er im Vergleich mit diesem hellglänzenden, goldgelb gefärbten Planeten bleigrau aus. Die dunklen Flecken gleichen schwachen, zarten Schatten, die hellen Flecken sind ebenfalls nur geringe Helligkeits abstufungen. Nur die Polarflecken waren manchmal recht glänzend, so wie die des Mars (9., 19., 20., 22. und 25. Juli). Die Dichotomie hätte nach der Berechnung am 8. Juli eintreten sollen; aber selbst am 10. war die Lichtgrenze noch nicht völlig gerade. Diese Zeit difierenz von etwa drei Tagen könnte durch Dämmerungserscheinungen auf dem Mercur veraidasst sein; bei der Venus beträgt die Differenz neun Tage. Die Lage der Flecken war raschen Veränderungen unterworfen; dieser Umstand und die Existenz von Polarflecken würde für eine rasche Rotation des Mercur sprechen. Die Con figurationen der Flecken lassen mehrere Identificirungen mit den Zeichnungen von Schiaparelli und von Villiger zu. Aus der Vergleichung seiner 22 Zeichnungen, von denen Repro- ductionen gegeben werden, folgert Brenner eine Rotationsdauer des Mercur von (31,5) 33 bis 35 Stunden. Zwei Zeicbungen des Mercur, die II. C. Vogel im Jahre 1871 zu Bothkamp angefertigt hat, stimmen sehr gut mit zwei Brenner’- schen Zeichnungen überein und dürften später noch zur genaueren Ermittelung der Mercurrotation sich sehr werthvoll erweisen. P. Sternberg. Le passage de Mercure en 1891. Ann. d. l’obs. d. Moscou (2) 3 [2], 34—54. Während des Mercurdurchganges vom 9. Mai 1891 wurden in Moskau 25 Aufnahmen der Sonne gemacht. Verf. theilt hier die durch Ausmessung der Platten erhaltenen Positionen des Mercur vor der Sonnenscheibe mit. Der kleinste Abstand der vom Mercur durchlaufenen Sehne von der Sonnenmitte ergiebt sich zu 756,91", die Geschwindigkeit der (relativen) Bewegung des Mercur war 0,0662". 0*