466 3 M. Oceanographie und oceanische Physik. Brechungsindex des Wassers verhindern, 6) Bewegung der Ober fläche und Richtung der Wellenbewegung in Bezug auf den Beob achter, 7) Beschaffenheit, Grösse und Menge der vom Wasser in der Schwebe gehaltenen mineralischen oder vegetabilischen Körper (Algen), 8) die Gegenwart mikroskopischer Thiere und ihre Bewegungen, welche zum Theil vom Lichte und der Atmosphäre abhängen. Ihre Färbung verdanken: das Gelbe Meer dem Schlamme des Iloang-IIo, der Persische Golf oder das Grüne Meer der Orientalen kleinen Thierchen, das Weisse Meer den Eis- und Schneemassen, das Purpurmeer kleinen massenhaft vorkommenden, purpurnen Schal - thierchen, das Rothe Meer seinen Korallenbänken und einer rothen Alge, das Schwarze Meer den Wolken und Stürmen, welche es häufig verdunkeln. Hr. O. Kbümmel. Westindische Korallenbauten. Globus 69, 1—8, i896f. A. Agassiz hat die Koralleninseln der Bahamainseln, der Ost- und Nordküste Cubas im Frühjahre 1893, die Bermudas im März 1894 untersucht und darüber neuerdings Bericht erstattet. Die Bahama- und Bermudasinseln bestehen aus „äolischem Sandstein“, der aus zerkleinerten Trümmern der Korallenriffe und aus mikro skopischen Schalengehäusen von Foraminiferen zusammengesetzt ist. Vermöge seiner Porosität und leichten Löslichkeit im Regen- und Meerwasser ist er karstartig zerklüftet, der Verwitterungsüberrest liefert eine rothe, humusreiche Erde (terra rossa), die fruchtbar ist. Sowohl die Bahamas wie die Bermudas sind nach Agassiz einer positiven Strandverschiebung unterworfen und einer sehr wirksamen Abrasion ausgesetzt. Die durch die Wellen bewegten Sande und die Kalkmilch duldet über den flachen Stellen keinen Korallenbau. Nur sporadisch finden sich „blühende Korallen“ ohne nennenswerthe Neulandbildungen, im Gegensätze zu den korallenreichen Florida bänken. Indess wird an einigen Stellen eine regere Thätigkeit der Korallen und ihrer Mitarbeiter an den Riff bildungen wahrgenommen, wo es ihnen gelingt, den Effect der Senkung zu überbieten. An der Küste Cubas ist überall eine Hebung des Landes über ein frü heres Meeresniveau zu bemerken an den steilrandigen Tafeln der gehobenen Strandriffe (Soborucos), an den Strandlinien im miocänen Kalkstein bis 140 m über dem heutigen Meeresspiegel. Ms.