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Wien. Davis. Koppen. Rittes. Spbing. Angelini. 465 Lichtstrahles. Das Licht wird reflectirt und gebrochen an den Schichten ungleicher Dichte und unregelmässig nach allen Rich tungen diffundirt, wie wenn die Flüssigkeit unendlich kleine, feste Bestandtheile enthielte. „Die Folgerung aus dieser Thatsache für die Färbung natürlichen, durchsichtigen Wassers liegt klar: Ein See wird nur dann blau aussehen, wenn sein Wasser durch Con- vectionsströme bewegt wird. Staubtheilchen haben die Wirkung, das Wasser grün zu färben.“ In Uebereinstimmung mit diesen Resultaten, die im Laboratorium mit Wasserrohren von 26 m Länge gewonnen wurden, steht die Bemerkung Forel’s über den Genfer See, dessen Wasser im Sommer weit weniger durchsichtig als im Winter ist. Im Sommer sind die Bedingungen für thermische Con- vectionsströmungen viel grösser als im Winter, wo die ganze Wasser masse gleichmässiger temperirt ist. Ms. S. Angelini. Sulla trasparenza e sul colore dell’ aqua marina, osservationi fatte nella laguna di Venezia e nel golfo di Gaeta. Atti R. Ist. Ven. 7 [7], 89—96, 1895/96. Ref.: Peterin. Mitth. 42, Littber. 137, 1896. Ueber die Durchsichtigkeit und die Farbe des Meerwassers. Naturw. Rundseh. 11, 363—364, 1896 j". Die Beobachtungen wurden an zwei Augusttagen bei völlig ruhigem Wetter in der Lagune von Venedig und dem Golf von Gaeta ausgeführt, und zwar in ersterer in 12m Tiefe, in letzterer in 200 m Tiefe. Vier Scheiben von 50 cm Durchmesser, und zwar eine weisse, eine mennigrothe, eine ultramaringrüne und eine ultramarinblaue, wurden horizontal ins Wasser gesenkt. In der Lagune verschwand die erstere in 1,98m, die zweite in 1,85m, die dritte in 1,80m und die vierte in 1,50 m Tiefe. Im Golfe verschwanden die ent sprechenden Scheiben in 8,5 m, 7,8 m, 7,0 m und 6,0 m Tiefe. Die Wassertemperatur war resp. 20,5° C. und 22,7° C. Das Verhältniss der Tiefen, in denen an den beiden Orten die verschiedenen Farben verschwinden, ist nicht dasselbe, aber doch nur wenig verschieden. Hr. Ueber Färbungen der Meere. Prometheus 7, 446, 1896. Nach J. Thoulet ist die Färbung des Meerwassers eine Func tion folgender Variabein: 1) Tiefe des Wassers, 2) Farbe des Grundes, 3) Intensität des Himmelslichtes, 4) Erhebung der Sonne über dem Horizont, 5) Temperatur und Salzgehalt, welche den Fortschr. d. Phys. LIL 3. Abth. 30