440 3 G. Erdmagnetismus und Polarlichter. W. Boller. Bas Südlicht. ZS. f. phys. Erdkunde 3, 56—130, 1896 f. In der vorliegenden Abhandlung giebt der Verf. nicht allein ein umfangreiches Verzeichniss der Südlichter, welches bis auf die neueste Zeit fortgeführt ist, sondern die Arbeit enthält auch auf Grund dieses Beobachtunersmateriales eine Reihe wichtiger Ergeb- nisse über gewisse Gesetzmässigkeiten in der örtlichen und zeit lichen Vertheilung der Erscheinung. Es liegen 1100 Notirungen über 600 Südlichter vor. Die Angaben beziehen sich auf den Namen des Beobachters, sowie auf Einzelheiten des Phänomens. Man findet Mittheilungen über die Höhe desselben über dem Horizonte, die Anordnung der Strahlen, Aussehen u. s. w.; auch der Standpunkt des Gewährsmannes, ob zu Lande oder zu Schiffe, ist verzeichnet. Von denjenigen Stationen, welche in grösserer Häufigkeit Beobachtungen geliefert haben, sind die geographischen Coordinaten angegeben. Ehe der Verfasser auf die Verarbeitung des Materials eingeht, erörtert er zunächst eingehend, in welchem Umfange die einzelnen Häufigkeitszahlen eine directe Vergleichung gestatten. Mehrfach gelangt in Folge andauernder ungünstiger Witterungsverhältnisse das Südlicht nicht zur Sichtbarkeit; so konnte während des Polar jahres zu Cap Horn nicht einmal die Erscheinung beobachtet werden, wiewohl die magnetischen Störungen die Aufmerksamkeit der Forscher noch besonders auf das Vorhandensein derselben gelenkt hatten. Andererseits zeigt die folgende Zusammenstellung, dass an günstig gelegenen Observatorien oftmals den elektrischen Vor gängen im Luftmeere nicht genügend Sorgfalt oder Interesse zu gewandt wurde. Es wurden notirt zu Hobarton auf Tasmania von Anfang 1841 bis Ende 1848 nur 35 Südlichter, „ Capetown vom 1. April 1841 bis 7. Mai 1846 0 „ St. Helena vom 1. Aug. 1840 bis 1. Juli 1847 1 Südlicht. Schliesslich darf man nicht vergessen, dass die geographischen Verhältnisse der südlichen Halbkugel, wie die geringe südliche Erstreckung der Landmassen, das späte Betreten jener in Frage kommenden Gegenden von Culturvölkern und das unverhältniss- mässig grosse Ueberwiegen des Wassers, das Bekanntwerden der betreffenden Erscheinungen erheblich beeinträchtigen mussten. Bei der Verarbeitung des Materials berücksichtigt der Verf. im Wesent lichen die Beobachtungen vom Jahre 1835 an, seit welcher Zeit man fast jedes Jahr schon eine oder mehrere Notirungen vorfindet;