dem Schlüsse sachlich die Wahrscheinlichkeit wohl kaum bestreiten. Es ist auch wohl anzunehmen, dass der Verf. sein Urtheil mit auf die soeben genannten Gründe gestützt hat, und dass er sie nur als naheliegend und selbstverständlich nicht ausdrücklich erwähnt hat. In der zweiten Abhandlung, deren Fülle von speciellen Er örterungen ein eingehendes Referat unmöglich macht, hebt der Verf. die formale Bedeutung des Begriffes des „normalen“ Erd magnetismus schärfer hervor, u. a. indem er die dafür gewählte Definition gegenüber anderen möglichen durch Zweckmässigkeits gründe stützt. Er unterscheidet weiter nunmehr das „empirisch normale“ Potential, das die thatsächlichen Mittelwerthe für die einzelnen Parallelkreise bildet, von dem daraus nach der einfachen Sinusformel ausgeglichenen „theoretisch normalen“, ein Unterschied, der sachlich schon vollständig in der ersten Arbeit enthalten war, und dort wohl nur deshalb nicht schärfer formulirt wurde, weil der Verf. darin die Differenz zwischen beiden noch als zweifelhaft in Bezug auf ihre reale Bedeutung ansah. Er zeigt, wie die so definirten Grössen auf verschiedenen Wegen direct aus den „beob achteten“ Werthen der Componenten oder mittelbar aus der Kugel functionenreihe abgeleitet werden können, ferner, wie die mittleren Werthe der Componenten auf den Parallelkreisen zu definiren und zu berechnen sind, damit die gefundenen Werthe widerspruchslos zusammenstimmen, d. h. als Kräftesystem eines bestimmt definirten magnetischen Zustandes der Erde erscheinen. Eine ausführliche tabellarische Zusammenstellung für die Epoche 1885,0, die sich auf die Potentialberechnung von Neumayer und Petersen stützt, erläu tert diese Betrachtungen und zeigt, welche Abweichungen gegen über den „beobachteten“ Werthen dabei noch bestehen bleiben. Als Ergebniss seiner Betrachtungen stellt der Verf. es hin, dass man wohl berechtigt sei, den so überwiegenden Haupttheil der erdmagnetischen Kraft als normales Kraftsystem (wie es am einfachsten aus einer gleichmässigen, nur von der Tiefe abhän gigen Magnetisirung der Erde oder aus einer damit gleich- werthigen Anordnung von elektrischen Strömungen entspringen würde) abzusondern und die Abweichungen der wirklichen Kraft davon als ein (nöthigenfalls noch weiter zu zerlegendes) störendes, darüber gelagertes System aufzufassen. Dieser Schluss ist un zweifelhaft berechtigt; im Grunde genommen beruht ja auch die Darstellung durch Kugelfunctionen auf einer derartigen, sehr weit getriebenen, möglichst zweckmässigen Zerlegung. Nur ist natür lich mit der Zerlegung noch nichts für die physikalische Selbst-