420 3 F. Erdbeben. Eine Veränderung der Erdoberfläche hat das Erdbeben nicht hinterlassen. Eigentümlich war, dass ein Haus in St. Veit bei Wippach am Karste fast einen Monat lang erschüttert wurde, nachdem schon überall die Erschütterungen aufgehört hatten; andererseits war das Schneeberggebiet den Erschütterungen sehr wenig ausgesetzt. Das Erdbeben wurde bis Ascoli, Florenz, Parma einerseits, Innsbruck, Salzburg, Wien andererseits bemerkt (ca. 500 Quadratmeilen); das am stärksten erschütterte Gebiet umfasst ca. 50 Quadratmeilen. Laibach war das Epicentrum. Die Fort pflanzungsgeschwindigkeit schwankte zwischen 2 bis 5 kni in der Secunde. R. Leonhard und W. Volz. Das mittelschlesische Erdbeben vom 11. Juni 1895. Naturw. Bundsch. 1896, 644. 73. Jahresber. d. Schles. Ges. f. vaterl. Cultur, 10. Juli 1895, 2. Abth., S. 9. Breslau 1896. Am 11. Juni 1895 gegen 9V 2 UhrVorm. wurden die Südebene und das schlesische Vorland derselben erschüttert. Das Land ist Schollenland, d. h. durch Bruchlinien der Erdrinde in eine grosse Anzahl von Schollen zerbrochen. Die beiden Haupterschütterungs gebiete lagen bei Strehlen und Reichenbach (Epicentren). Zwischen diesen beiden Gebieten war ein solches von viel geringerer Stärke bei Nimptsch. Der Verf. bezeichnete Dislocationsbeben dieser Art als „Schaukelbeben“. In den Epicentren ging die Bewegung von unten nach oben, weiterhin war sie wellenförmig. Dauer des Bebens zwei bis drei Secunden. Fortpflanzungsgeschwindigkeit 200 bis 250 m in der Secunde, sie war verschieden nach dem Gestein und nach der Entfernung vom Epicentrum. Es wurde Geräusch ähnlich rollenden Donners wahrgenommen. R. Langenbeck. Das Erdbeben vom 13. Januar 1895 im süd lichen Schwarzwalde. Naturw. Verein in Karlsruhe 1895, 11. Beterin. Mitth. 1896, (Littber.) 84. Das Erdbeben war auf den südlichen Schwarzwald beschränkt. Der Herd lag wahrscheinlich im Süden oder Südosten des Feld berges, da die Erdbewegung ungefähr fünf Forel hatte. Aus eini gen Beobachtungen hatte man auf Relaisbeben schliessen wollen. G. Gerland. Das südwestdeutsche Erdbeben vom 22. Januar 1896. ZS. f. Erdk. 31, 129, 1896. Naturw. Bundsch. 1896, 604. Am 22. Jan. 1896 wurde in Strassburg ein ziemlich heftiges Erdbeben bemerkt. Das Schüttergebiet umfasste ungefähr 40000 <]km