Harzer. Marcuse. Messerschmitt. 387 Das von Wanschaff construirte photographische Zenitteleskop gleicht in seiner Grundform den älteren Instrumenten, welche für die optische Methode aus derselben Werkstätte hervorgegangen sind. Es gestattet noch, Sterne von der Grösse 7,2 photographisch auf zunehmen. Doch ist auf den Unterschied von optischer und photo graphischer Helligkeit Rücksicht zu nehmen. Die Ausmessung der Platten geschah mit einem ebenfalls von Wanschaff construirten Apparate, dessen Messmikroskop mit einer Mikrometerschraube ver sehen ist, deren Trommeltheil 1 g == 0,15" (für die Brennweite des Zenitteleskops von 1,36 m) beträgt. Der Scalenwerth wurde durch Plejadenaufnahmen ermittelt. Die Polhöhe wurde auf der Berliner Sternwarte zunächst im Sommer 1895 durch 48 Sternpaaraufnahmen an acht Abenden, im Winter 1895/96 durch 195 Sternpaare an 16 Abenden bestimmt. Als mittleren Fehler einer Bestimmung erhält der Verf. + 0,17" bezw. + 0,21". Im Centralbureau der Internationalen Erdmessung wurde eine vergleichende Beobachtungs reihe zwischen der photographischen und optischen Methode an gestellt, über deren Resultate später ein Referat folgen soll. A. Marcuse. Nachtrag zu den in Astr. Nachr. 141, Nr. 3382 gemachten Mittheilungen über die photographische Bestimmungs weise der Polhöhe. Astr. Nachr. 142, 135—138, 1896. Stellt die Plattenebene nicht senkrecht zur optischen Axe des photographischen Zenitteleskops, so müssen die in einer Lage des Instrumentes bestimmten Winkelwerthe von den in der entgegen- gesetzten Lage hergeleiteten abweichen. Es ist daher möglich, die Neigung der Plattenebene zu bestimmen. Während diese aber im vorliegenden Falle unmerklich war, konnte eine Bildverzeichnung des Objectivs constatirt werden, indem die Winkelwerthe sich als lineare Function des Winkelabstandes von der optischen Axe dar stellen liessen. J. B. Messerschmitt. Lothabweichungen in der Schweiz. Astr. Nachr. 141, 73—80, 1896-|-. [Peterm. Mitth. 42, Littber. 151—152. Nature 54, 301. In Fortsetzung früherer Mittheilungen über die West- und Nordschweiz werden die Lothabweichungen für den mittleren Theil der Schweiz berechnet und damit für das Gesammtgebiet die Ueber- einstimmung der Lothabweichungen mit der sichtbaren Massen- vertheilung erkannt. Die Grösse der Lothabweichungen erscheint indess durch einen unterirdischen Massendefect vermindert.