326 2 L. Dynamische Meteorologie. lassen, ohne dass eine Unstetigkeit der Bewegung und Raum erfüllung nur einen Augenblick eintritt. (Es sind dies jene Wellen und Schwingungen, die in dem bereits erwähnten Vortrage auf der Naturforscherversammlung in Wien 1894 von mir besprochen sind.) Der Satz von der Erhaltung der Flächen verliert dann seine Anwendbarkeit.“ . . . „Ursachen, welche die zonale Gleichmässigkeit der Atmo sphäre stören, sind zahlreich genug vorhanden: Die Massen anziehung von Sonne und Mond, die tägliche Periode der Tempe ratur, die nicht zonale Vertheilung von Wasser und Land u. s. w.“... Der nach Störung des gedachten labilen Zustandes eintretende Zustand ist jedenfalls ein stabiler, und darum ist der Umstand, dass im Allgemeinen die wirkliche Temperaturabnahme einem stabilen Zustande entspricht, nicht als Einwand gegen die vor stehenden Darlegungen zu benutzen. In Wirklichkeit haben jeden falls in endlicher Zeit die Bedingungen für das Bestehen des labilen zonalen Zustandes nie bestanden, sondern es hat sich stets sogleich der den jeweiligen Wärmewirkungen entsprechende, be schriebene stabile Zustand eingestellt.“ „In diesen Darlegungen ist wohl der Punkt zu finden, in dem die Ansichten Mölleb’s mit den meinigen sich begegnen.“ M. Möllee. Zum vorausgehenden Artikel (des Herrn Heermann). Met. ZS. 13, 357, 1896. „Es ist unser gegenseitiger Wunsch, in der angeregten Frage über die Anwendbarkeit des Gesetzes der Flächen zu gleichem Resultat zu kommen. Durch eine mündliche Aussprache ist solches erfolgt.“ Dann zum Schluss: „Wir sind also beide gegen die zu weit gehende Anwendung des Gesetzes der Flächen, wie eine solche in den Abhandlungen Febeel’s doch thatsächlich erfolgt ist.— Trotz dem möchte ich aber das Interesse nicht ganz von dem an sich wichtigen Gesetze abgelenkt sehen, da dasselbe für die Lösung mancher theoretischer Aufgaben von Nutzen ist. Es ist jedenfalls werthvoll, bisweilen diejenigen ideellen Bewegungen zu ermitteln, welche entstehen, wenn keine Reibung auftritt, und auch keine Druckunterschiede zwischen E und W bestehen. In diesem Falle, und zwar nur in diesem Falle darf das Gesetz der Flächen ange wendet werden.“