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310 2 I. Atmosphärische Optik. Maxwell Hall. Clouds and Clouds Drift and Thunderstorms in Jamaica. Fol. 7 8. Jamaica 1896. Onweders in Nederland. Naar vrijwillige waarnemingen in 1895. 8°. Deel 16, 167 S., 5 Taf. Amsterdam, H. G. Bom, 1896. 21. Atmosphärische Optik. Referent: Dr. Kahl Fischee in Berlin. Fb. Nölke. Zur Theorie der Luftspiegelungen. Naturw. Wochenschr. 11, 269—274, 1896. Verf. zählt die geltende Theorie der Luftspiegelungen zu den handgreiflichen Irrthümern, die oft unbegreiflich lange in der Wissen schaft bestehen können. Wenn Monge’s Erklärung zuträfe, müsste der Beobachter bei der Wüstenspiegelung einen „komischen“ Anblick haben: Er müsste den ganzen oberen Theil des Gegenstandes, ein Stückchen in der Höhe seines Auges und das ganze „Spiegelbild“ erblicken; letzteres würde ausserdem kein umgekehrtes, sondern ein aufrechtes Bild sein. Wenn nämlich die Dichtezunahme der Luft mit abnehmender Höhe in geometrischer Progression erfolgte, so würden alle von dem Gegenstände entsandten Lichtcurven einander con- gruent sein müssen, und, da jede von ihnen zu einer durch ihren tiefsten Punkt gehenden verticalen Geraden symmetrisch liegt, nur ihren Ausgangspunkt mit einander gemeinsam haben können, und auch bei einer etwas anderen Dichtezunahme könne das Bild kein umgekehrtes sein. Die über dem heissen Wüstensande ruhende Luftschicht könne ferner unmöglich so bedeutende Temperatur differenzen besitzen, dass sie für die kleinen irdischen Entfernungen irgend welchen Einfluss auf die Brechung und Richtung des Licht strahles haben könnte. Verf. hält die Wüstenspiegelung nicht für eine Erscheinung der Strahlenbrechung, sondern — wie die analoge Erscheinung bei Wollaston’s Experiment — für eine einfache Spiegelung an einer stark erhitzten, flimmernden Luftschicht. In ähnlicher Weise will er mit der üblichen Erklärung der Seespiegelung aufräumen, in der er eine Spiegelung an einem feinen Wolkenschleier vermuthet. „Da die Wolken wegen der ausserordentlich niedrigen Temperatur (bei Seespiegelungen) nicht aus Dunstbläschen, sondern aus feinen Eis nadeln bestehen, so können diese in ihrer Gesammtheit, kräftig von