Wilcke, Humboldt, Arago, Kupffer bis zu den neueren Arbeiten von Andres, Paulsen, Vedel, Weyprecht u. A. Mehr umstritten ist die Frage nach dem Zusammenhänge zwischen Gewitter und erdmagnetischen Störungen. Im vorigen Jahrhundert behaupteten Pilgram, John Macdonald und Cassini einen solchen. Durch Oerstedt und AmpUre wurde aufs Neue nach dieser Richtung Anstoss gegeben. Evered Home, Back (1833) und Fischer fanden einen Einfluss auf die Schwingungsdauer, Christie und Blondeau einen solchen auf die Richtung. Sghweigger glaubte sogar einen Einfluss des Erdmagnetismus auf die Zugrichtung der Gewitter zu erkennen. Humboldt, Gauss und Weber liessen diese Fragen völlig unberührt. Lamont (1851) bestritt geradezu jenen Zusammenhang, desgleichen noch Ober deck 1881. Dagegen häuften sich ganz bestimmte Wahrnehmungen über Beeinflussung der magnetischen Elemente durch Gewitter. Neumayer fand solche 1859 in Melbourne, Bergsma 1869 in Batavia, Engelenburg und Ryckevorsel bestätigten dies. Verf. hat nun dieser Frage eigene Beobachtungen in Potsdam gewidmet, nachdem gewisse Störungen der magnetischen Registrir- curven in Potsdam, Paris, Lyon (auch in Kiel) bekannt geworden waren. Möglichst empfindliche Variationsinstrumente wurden benutzt. Störungen, die in Unterbrechungen der Registrirung bestanden (d. h. also unruhiger, schnell wechselnder Stand der Nadel), wurden an drei Tagen 1890, an zwölf Tagen 1891, an neun Tagen 1892 beobachtet. Verf. glaubt, dass die verzweigten Blitze vorwiegend einen Einfluss haben. Auffallend erscheint, dass in Wilhelmshaven, Göttingen und Para sich trotz sorgfältigen Nachforschens niemals eine ähnliche Wirkung gezeigt hat. Die Einwirkung auf den Magneten ist nicht sowohl durch die statische Ladung der Gewitterwolke, als vielmehr durch die im Erdboden hierdurch verursachten Strömungen zu erklären. Äusser den directen Beobachtungen ist ein statistischer Weg eingeschlagen. Die magnetischen Curven sind nach Eschenhagen’s Classification in fünf Gruppen geordnet und es ist für jeden Tag ermittelt, ob Vormittag oder Nachmittag die grössere magnetische Bewegung zeigte. Dies ergiebt ein starkes Ueberwiegen der Störungen am Nachmittage, also zu der Tageszeit der grössten Gewitterhäufigkeit, und zwar treten hier für die magnetischen Störungen Maxima und Minima im Mai und Juli auf. Weiteren Studien muss es vorbehalten bleiben, wie weit hierin ein unmittel barer Zusammenhang zwischen Gewitter und Magnetismus zum Fortschr. d. Phys. LIL 3. Abth. jg