232 2 E. Winde. war es Ventosa gelungen, die kleinen Wellen getrennt zu be obachten. Aber auch, indem er das Ocular von der Einstellung auf den Focus auszog, d. h. vom Objectiv entfernte, verschwanden die kleinen Wellen, während die grossen deutlich sichtbar wurden. Zur Erklärung nimmt Ventosa an, dass die Wellen strahlen aussendende Objecte sind, die sich an bestimmten Stellen der Atmosphäre befinden und am deutlichsten wahrgenommen werden, wenn das Fernrohr auf den Ort der Welle eingestellt ist. Dieser Erklärung stellt Exner eine andere gegenüber, nach welcher das Einschieben des Fernrohres dieselbe Wirkung haben müsste, wie das Ausziehen. Trabert fand jedoch bei einem Versuche, dass die beim Ausziehen regelmässig auftretenden Wellen beim Ein schieben fehlten, was eher für Ventosa’s Theorie zu sprechen scheint. Wenn ferner Exner früher zwischen der Richtung der Wellen bewegung des Sonnenrandes und der durch die Windfahne ange- zeigten Windrichtung Uebereiustimmung fand, so kann dies nur daran gelegen haben, dass das Fernrohr so eingestellt war, dass nur die langen Wellen deutlich wurden. Denn, indem Ventosa die kurzen Wellen von den langen trennte, kam es vor, dass die beiden Wellenzüge ganz verschiedene, ja entgegengesetzte Be wegungsrichtungen zeigten; in diesem Falle war also in den unteren und den oberen Schichten der Atmosphäre die Wind richtung verschieden. Während nun Ventosa aus der Stellung des Oculars die Höhe des bezüglichen Windes berechnen will, hält Exner dies für unmöglich und will eine von Ventosa con- statirte Uebereiustimmung zwischen den so ermittelten mit den aus Wolkenbeobachtungen entnommenen Höhen des Windes, als nur dem Sinne nach bestehend, anerkennen. Plumandon. Variations de la vitesse des vents avec l’altitude et avec la position geographique des lieux d’observation. Congres de l’atmosphere organise sous les aüspices de la societe royale de geogra- phie d’Anvers 1894, 97—104, 1895. Ref.: Met. ZS. 13, (11), 1896f. An der Hand der Anemometeraufzeichnungen vom Jahre 1892 auf dem Puy de Dome (1467 m), Pic du Midi (2859 m), Mont Ventoux (1900 m) und dem Eiffelthurm (338 m) nebst den ent sprechenden Basisstationen zeigt der Verf.: 1) Dass nicht überall die Windstärke mit der Höhe zunimmt; auf dem Puy de Dome war sie im Frühling und Sommer zum Theil kleiner als auf allen vier Stationen der Tiefebene, was Verf. dessen Entfernung von