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Sellentin. Berthelot. Litteratur. Mazelle. Halm. 201 20. Lufttemperatur und Strahlung. I. Lufttemperatur. Referent: O. Kiewel in Berlin. Mazelle. Beziehungen zwischen den mittleren und wahrschein lichen Werthen der Lufttemperatur. Wien. Denkschr. 62, 57 94. Auch S.-A. Wien 1895. .1. Halm. Versuch einer theoretischen Darstellung des täglichen Ganges der Lufttemperatur. 53 S. Halle-Leipzig 1895. S.-A. Nova Aeta Leop. Carol. Acad. 67, Nr. 2. Ref.: Met. ZS. 13, [17—20], 1896t. Seit Lambert’s Zeiten ist es wiederholt versucht worden, eine theoretische Darstellung des täglichen Ganges der Temperatur zu geben, mit Rücksicht auf die diesem Probleme zu Grunde liegenden physikalischen Gesetze. Verf. knüpft an die Abhandlung Weilen- mann’s „Ueber den täglichen Gang der Temperatur zu Bern“ an und sucht zu zeigen, dass die dort aufgestellten Hypothesen nicht nur für den nächtlichen Erkaltungspro'cess sehr einfache und wahr scheinliche theoretische Grundlagen bieten, sondern auch, unter Berücksichtigung eines präcisen Gesetzes über die gesammte, den Erdboden erreichende Wärmestrahlung, auf eine einfache und prak tisch brauchbare analytische Darstellung der Temperaturcurve wäh rend des Tages führen. Aus den Anschauungen Weilenmann’s über den Wärme austausch zwischen Erdboden und Atmosphäre ergiebt sich, in Ver bindung mit der ZENKEß’schen Formel für die gesammte, den Erd boden bei Tage erreichende Sonnenstrahlung J = A (acosZ — b) unmittelbar die Ableitung und Integration einer die Temperatur darstellenden Differentialgleichung und im Anschluss hieran unter sucht der Verf. eingehend den Einfluss einer Reihe von gesetz mässigen Störungen, insbesondere denjenigen der vorherrschenden Luftströmungen, der Bewölkung und der Luftfeuchtigkeit. Verf. betont besonders, dass seine Gleichung keine willkürliche Constante enthalte, dass vielmehr sämmtliche vorkommende Parameter eine ganz bestimmte physikalische Bedeutung haben. Dahingegen macht Maurer im angegebenen Referate geltend, dass einer derCoef- ficienten, welcher mit h bezeichnet ist und von Weilenmann als „Emissionsvermögen“, vom Verf. als „äusseres Leitungsvermögen“