178 2 A. Allgemeines und zusammenfassende Arbeiten. heims, Mauritius Knauer, welcher sich im Jahre 1651 auf dem höchsten Punkte der Klostermauer ein kleines Observatorium er richten liess, in dem er seine astrologischen Beobachtungen aus führte. 1654 war das Concept des „Hundertjährigen“ fertiggestellt, gegen 1000 Abschriften cursirten nach kurzer Zeit unter dem Publicum, der erste Druck erfolgte wahrscheinlich vor Knauer’s Tode (1664), unter anonymem Titel mit der Signatur D. M. K. A. K. L. Der Arzt Chr. v. Hellwig hat 1701 ein Manuscript des Knauer’- schen Kalenders in die Hände bekommen und unter seinem Namen drucken lassen, während die älteste bekannte KNAUEfi’sche Aus gabe von 1704 datirt. Verf. hat in den Bibliotheken Deutsch lands, Oesterreichs und der Schweiz 190 Kalender in 138 ver schiedenen Auflagen aufgefunden. Die Grundlage des Kalenders war wesentlich astrologischer Natur, jedoch nicht ohne Beein flussung durch praktische Erfahrung und ökonomische Erwägung. Folgende fünf Hauptstücke sind in den ältesten Manuscripten, welche den Titel führen: Calendarium oeconimicum perpetuum etc., überall anzutreffen: 1) Die „Vorrede an den gemeinen Leser“; 2) die „Planeten tafel, wie sie jährlich nach einander regieren“ (1600 bis 1912); 3. die Charakteristik der sieben nach den Planeten benannten Witterungsclassen; 4) die „Proprietates et qualitates duodecim Signorum Zodiaci“, und 5. „die Tagesläng durch das gantze Jahr“. Von diesen Stücken ist das wichtigste die Charakteristik der sieben Witterungsclassen, welcher der Inhalt des meteorologischen Tage buches Knauer’s als „Particulär Witterung“ beigegeben ist. An hänge zum Kalender beschäftigen sich mit landwirthschaftlichen Monatsverrichtungen, Same und Säen, Dünger, Fischerei, Wetter anzeigen, den vier Complexionen oder Temperamenten. Schon vor dem 100jährigen Kalender gab es Kalender ähnlichen Inhaltes: wie der sogen, „immerwährende, ewige, ewigwährende“ Kalender und der Schreibkalender, eine unmittelbare psychologische Folge der Gregorianischen Kalenderreform. Diese Kalender waren ent weder rein mechanisch-schematischer Natur (Kreise oder drehbare Pappscheiben) oder eine Sammlung von chronologischen Tabellen und astrologischen Glaubenssätzen. The monthly Weather Review. Science 4, 937, 1896 f. Diese Monatsschrift enthält werthvolle Aufsätze von der Hand amerikanischer Meteorologen, seitdem Prof. Clbveland Abbe die Herausgabe übernommen hat. Sie liefert einen Ersatz für das