110 ID. Die Sonne. J. N. Lockyer. The Total Eclipse of the Sun, April 16, 1893. (Abstract.) Proc. Roy. Soc. 60, 17—19. Astr. Nachr. 1+0, 359f. Ref.: Naturw. Rundsch. 11, 405. Astrophys. Journ. +, 81—83. Observ. 19, 272. Aus Fowler’s und Shackleton’s Aufnahmen der Sonnen- finsterniss vom 16. April 1893 in Westafrika und in Brasilien werden folgende allgemeine Schlüsse gezogen: 1. Die Aufnahmen mit der prismatischen Camera erfordern nur kurze Zeit, können also während einer Finsterniss öfter wieder holt werden. 2. Die Protuberanzen zeichnen sich am hellsten in II- und K-Licht, weniger hell in den Wasserstoff- und Heliumlinien. 3. Die in monochromatischem Licht (II und K) photographirten Protuberanzbilder gleichen bei der Finsterniss von 1893 den am Coronagraphen gewonnenen Bildern. 4. Das Coronaspectrum bestand 1893 aus acht Ringen (kreis förmigen Spectrallinien), einschliesslich 14741t. Sie gehören sicher zur Corona und finden sich im eigentlichen Sonnenspectrum gar nicht oder nur schwach angedeutet. 5. Die Coronaringlinien sind beim Sonnenäquator, wo die Corona am hellsten ist, ebenfalls am glänzendsten. 6. Die stärkste Coronalinie 14741t fehlt in Chromosphäre und Protuberanzen; umgekehrt fehlen die hier am stärksten auftretenden Linien H und K in der Corona. 7. Vergleichungen mit früheren Finsternissaufnahmen zeigen, dass 1474K zur Zeit der Fleckenmaxima heller ist, als um die Minimazeit. 8. Die Wasserstoffringlinien fehlten im Coronaspectrum von 1893. 9. Ebenso fehlte D 3 , deren Vorhandensein auf Photographien von 1882 nur eine „Wirkung der ungleichen Empfindlichkeit der benutzten orthochromatischen Platte war“. 10. Periodische Aenderungen des continuirlichen Coronaspectrums sind deutlich nachweisbar. 11. Viele in der Chromosphäre und den Protuberanzen bis jetzt nicht gefundene Spectrallinien konnten mit der prismatischen Camera photographirt werden. 12. Die Chromosphären- und Protuberanzlinien gehören haupt sächlich den Elementen Calcium, Wasserstoff, Helium, Strontium, Eisen, Magnesium, Mangan, Baryum, Chrom und Aluminium an. Die Linien von Nickel, Kobalt, Cadmium, Zinn, Zink, Silicium und Kohlenstoff fehlen.
