3 M. Oceanographie und oceanische Physik. Referent: Dr. Moritz v. Rohr in Berlin. 1. Allgemeines. Hydrographische zusammenfassende Arbeiten. W. J. L. Whakton. Address to the geographical section. Brit. Ass. z. Oxford 1894, 699—710. Nature 1894, 377. Naturw. Rundsch. 9, 445 —448, 558—561, 572—575, 1894. Globus 66, 277—281, 1894. Der Vortrag giebt eine gute Orientirung über den Stand unserer Kenntnisse auf dem oceanographischen Gebiete, doch ist es natürlich, dass auch viel Bekanntes besprochen werden musste. Was die Strömungen angeht, so wird nachdrücklich darauf hingewiesen, dass man als den Hauptfactor bei ihrem Zustande kommen die Windwirkung anzusehen habe, Verschiedenheiten im specifischen Gewichte des Meerwassers können dabei nur eine sehr secundäre Rolle spielen. Interessant ist es, dass auf die Geschwindig keit einer so mächtigen Meeresströmung, wie es der Golfstrom ist, die Gezeiten grossen Einfluss ausüben. Der Verf. geht in der Be tonung der Trifttheorie so weit, dass er die untere Strömung im Bosporus gegen das Schwarze Meer hin nur als eine Compensations- strömung ansehen möchte, welche für das in der oberen Strömung herausgeschaffte Wasser Ersatz bringt. Er stützt sich dabei auf Untersuchungen, in denen es sich zeigte, dass dieser Unterstrom am stärksten war, wenn ein heftiger Wind aus einer Richtung blies, die dem Entführen einer grossen Menge Wasser aus dem Schwarzen Meere günstig war. Der Stand unseres Wissens von den Meerestiefen ist ein befriedigender für den Atlantischen Ocean, im Pacifischen ist der selbe nicht so günstig. Dort finden sich gewaltig grosse Gebiete, auf denen nur verschwindend wenig Lothungen angestellt wurden, doch hat man schon jetzt allen Grund, anzunehmen, dass dieser Ocean tiefer ist als alle übrigen. Bei der Besprechung der Temperaturen des Meerwassers weist \\ harton darauf hin, dass in Meeresgegenden mit starken