3L. Küsten und Inseln. Referent: Dr. Herm. Stade in Potsdam. P. Diese. Die Fjordbildungen. ZS. d. Ges. f. Erdk. 29, 189 — 259. 3 Tafeln f. Durch die Ergebnisse der Messungen an 83 Fjorden aus ver schiedenen Gegenden der Erde gelangt der Verfasser zu folgender Definition der Fjorde: dieselben sind in der Regel gewundene, steile und tiefe Buchten und Meeresstrassen an gebirgigen Festlands- oder Inselküsten, die im Querschnitt eine Trogform, im Längsschnitt ein zwischen sanften Wölbungen und seichten Mulden unruhig wechseln des Bodenrelief aufweisen. Nur solche Buchten und Strassen können als Fjorde bezeichnet werden, die durch mehr oder weniger auf fallende Verschiedenheiten der Tiefen im Inneren und vor dem Eingang die Form eines einfachen oder complicirteren unterseeischen Beckens zeigen. Die Fjordküsten sind stets durch Sunde und Strassen sehr zerrissen. Den Fjärden-, Schären- und Föhrdentypen ist gleichfalls die Beckenform eigenthümlich, doch rechtfertigt der abweichende Charakter der Küstenlandschaft die Abtrennung dieser Küstentypen vom Fjordtypus und ihre Zusammenfassung als „fjord artige" Typen; die Fjorde der Maineküste und der canadischen Seen aber sind als Uebergangsformen zu dieser letzteren Classe zu betrachten. Keine andere Küstenform ist bekannt, welche dem Typus der Fjord-, Fjärd-, Föhrden- oder Schärenküste zuzurechnen wäre; auch die Riasküsten haben hierauf keinen Anspruch. Der Charakter dei - Fjordküste findet sich also nach wie vor nur inner halb der Aequatorialgrenze des einst vergletscherten Polargebietes. A. Philippson. Die Küstenformen der Insel Rügen. N. Jahrb. f. Min. 1894, [2]. 41 f. Enthält neue Angaben über die Anordnung des Strandgerölles und über Wanderung desselben von Nordwest nach Südost.