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610 3 K. Allgemeine Morphologie der Erdoberfläche. becken“, d. h. Seen, die in echten Felsbecken liegen, und nicht die „echten Felsbecken“ an sich als selten im Himalaya bezeichnen dürfe; viele solcher Becken glacialen Ursprunges seien nachträglich verschüttet worden, und wo derartige Becken in nie vergletscherten Gebieten (wie z. B. in Beludschistan) vorkommen, erfordern dieselben eine andere Erklärung. B. WooDwobth. Post-Glacial Eolian Action in Southern New- England. Amer. Journ. of Science 47, 63—71 +• Während geologischer Arbeiten im südlichen Neu-England machte der Verf. zahlreiche Funde, welche in Bestätigung der von Stone 1886 gemachten Beobachtungen erwiesen, dass vom Winde getriebener Sand im Stande ist, die Oberfläche selbst der härtesten Gesteinsarten, sowohl in anstehender als auch in Geröllform, zu schleifen. Auch in anderen, weit entlegenen Gebieten wird diese Erscheinung zu den feststehenden Thatsachen gerechnet, wie einige aus Prestwick (Geology), K. von Fritsch (Allgemeine Geologie) und Johannes WaLther (Die Denudation in der Wüste und ihre geo logische Bedeutung, Abh. d. k. sächs. Ges. d. Wissensch. 16) wört lich entnommene Abschnitte beweisen. Die beobachteten Er scheinungen auf direct glaciale Wirkungen zurückzuführen, verbietet sich schon durch die Lage des in Frage stehenden Gebietes südlich von der Grenze der Verbreitung des diluvialen Inlandseises; aber auch die an mehreren Stellen beobachtete Auflagerung einer Schicht geschliffener und gekanteter Geschiebe auf einer halbgeschichteten Lage von Sand mit Gerollen, welche auch auf den exponirten Flächen keine Schliffe aufwiesen, schliesst diese Annahme aus; diese Geschiebe sind offenbar von Glacialflüssen abgelagert und in der Zwischenzeit zwischen dem Rückzug des Inlandseises und der Be deckung der Landschaft mit der recenten Flora durch gewehten Sand in situ umgestaltet. Noch unentschieden ist die Frage, ob die in wald- und gras bedeckten Theilen dieses Gebietes vereinzelt gefundenen Windschliffe aus dieser Uebergangszeit stammen, oder ob sie ihre Entstehung gelegentlicher recenter Winderosion verdanken. Da der von den Meeresströmungen mitgeführte Sand erwiesener- maassen nicht die für die Wirkungen des äolischen Sandes be zeichnenden Formen hervorzubringen vermag, so erscheint die sorg fältige Sammlung und Untersuchung der von der Neu-England-Bank