454 2 L. Dynamische Meteorologie. selber verfolgen. Dem Referenten will es scheinen, als ob gerade der am meisten betonte Einwurf Nr. 2 vom Verfasser stark über schätzt werde. — Was Nr. 1 anbetrifft, so verdient hervor gehoben zu werden, dass in der Nähe des Aequators sehr leicht der im obigen Satze aufgeführte Fall: Elevationswinkel ß grösser als geographische Breite Z — eintreten kann, wobei dann die für die betreffende Hemisphäre anomale Ablenkung erfolgt. „Erreicht z. B. in 5° nördl. Br. der Elevationswinkel des Windes nur 10°, so werden alle Winde zwischen S 60° W und S60°E nach links abgelenkt. Die übrigen Windrichtungen dagegen werden bei der selben Aufwärtsbewegung mehr oder weniger nach rechts ab gelenkt. Somit wird in dieser Breite in einer aufsteigenden Luft masse die Symmetrie der Ablenkung ganz gestört, ein Wirbel wird sich folglich nicht ausbilden können.“ Faul Schbeibeu. Die Grundgleichungen für Zustand und Zustands änderungen in der Atmosphäre. Sonderabdr. aus dem Civilingenieur 39, 1—39. 1893. Referat in den Beibl. zu den Ann. der Phys. u. Chem. 18, 633, 1894, sowie vom Verf. selbst in der ZS. f. Luftschiffahrt 13, 99 —102, 1894. An letzterer Stelle motivirt Verf. seine Arbeit ungefähr in folgender Weise: „Die Vorgänge in der Atmosphäre, von denen die Gestaltung der Witterung abhängt, sind so complicirt, dass wir nur dann in der Erkenntniss derselben vorwärts kommen können, wenn ernstlicher als bisher an deren Studium heran getreten wird. — Das an den gewöhnlichen Stationen gewonnene Material wird durch Luftfahrten und dergleichen ergänzt werden müssen. Es wird aber auch nöthig sein, sofort an die theoretische Verarbeitung der Beobachtungsergebnisse zu gehen, soweit es bei der Complication der Vorgänge möglich ist. — Eine jede Arbeit sollte mit Sorgfalt unternommen und zumal der Gestaltung der Formeln möglichste Aufmerksamkeit geschenkt werden. Diese sind das Werkzeug, mit dem nach und nach das Instrument „Theorie“ fertig gemacht werden soll . . . Die Formeln sollen richtig und durchsichtig sein; es muss auf gute Auswahl der Buch staben besonders geachtet werden, und jede überflüssige Genauigkeit ist zu vermeiden.“ In der Einleitung der Abhandlung selbst citirt der Verf. in Kürze die Arbeiten von W. Thomson, Peslin, Hann, Reye, Guld- berc. und Mohn, Hertz, v. Bezold, und begnügt sich im Uebrigen