2C. Lufttemperatur und Strahlung. Referent: Dr. M. von Rohb in Berlin. M. Rykatschew. Der tägliche Gang der Temperatur der Luft in den Tropen der Oceane. Rep. f. Met. IG, 45 S., 1893f. Met. ZS. 11, [42]-[43]. Das der Arbeit zu Grunde liegende Material wurde zum Theil durch eigene Beobachtungen auf dem „Witjas“ geliefert, doch wurden noch die ein - bezw. zweistündlichen Reihen von Lenz, v. Schbenk, der „Novara“ und „Challenger“ hinzugezogen und für sämmtliche BESSEn’sche Reihen berechnet, deren Anfangspunkt auf Mitternacht gelegt war, um in der Umgebung des Mittags punktes keine Unterbrechung der Curve zu erhalten. Dies war um so nöthiger, als Lenz das Temperaturmaximum des Tages Vormittags fand. Für Atlantischen, Pacifischen und Indischen Ocean wurden die Curven besonders berechnet und graphisch dargestellt. Sie sind einander sehr ähnlich und weisen im Mittel auf: Minimum — 24,81° um 4 35 “ Maximum = 26,38° „ 12 25 P Amplitude = 1,57°. Das Minimum tritt also im Durchschnitt etwa P/ 2 Stunden vor Sonnenaufgang ein, danach steigt die Curve erst langsam, nach Sonnenaufgang schnell bis 11°, dann verlangsamt sich ihr Steigen, bis etwa 1 / 2 Stunde nach Mittag das Maximum eintritt. Der Ab stieg erfolgt zunächst bis langsam, bis 7 p schneller und dann die ganze Nacht hindurch wieder sehr langsam und gleichmässig. Dieser Gang erklärt sich durch die Annahme, dass die Haupt erwärmung durch die Sonnenstrahlung direct erfolge, während die Wasserfläche auf die Extreme verflachend wirke. Dass nicht etwa das Wasser die Luft erwärme, kann sofort daraus entnommen werden, dass die Temperaturextreme der Luft nach beiden Seiten hin über die des Wasser hinausreichen. Bezüglich der Beobachtungsmethode auf Schiffen ergiebt sich die Forderung, die Thermometer möglichst frei aufzustellen. Denn