236 2 A. Allgemeines und zusammenfassende Arbeiten. Der CnAUSius’sclie Satz von der Entropie, nach welchem die Welt einem Zustande maximaler Entropie zustrebt, bei welchem also keinerlei Energieverwandlungen möglich sind, kann auf die Meteorologie nicht angewendet werden, weil Temperaturgleichheit in der Atmosphäre eines Himmelskörpers als Dauerzustand un möglich ist. Geschichtliche Entwickelung der Atmosphäre. Chem. News 68, 45, 75 f. Biedermann’« Centralbl. f. Agriculturchemie u. rationellen Land- wirthschaftsbetrieb, Red. U. Kreusler, 23, 848. Leipzig, 0. Leiner, 1894. Nach Phipson soll die Atmosphäre der Erde zuerst nur aus Stickstoff bestanden, vulcanische Ausbrüche sollen dann die Kohlen säure und den Wasserdampf und die ersten niederen Pflanzen den Sauerstoff zugeführt haben. Die Verminderung der Kohlensäure und Zunahme des Sauerstoffs scheint noch jetzt fortzudauern. E. Dubois. Die Klimate der geologischen Vergangenheit und ihre Beziehung zur Entwickelungsgeschichte der Sonne. Nijwegeu u. Leipzig 1893. 8°. VII u. 85 S. N. Jahrb. f. Min. 2 [1], 49. Stuttgart 1894 f. Petermann’s Mitth. 39, 141 f. Die paläontologische Forschung erweist mit Sicherheit Klima änderungen in der geologischen Vergangenheit, insbesondere eine Abkühlung des Klimas der Polargebiete in der Uebergangs- zeit vom Tertiär zum Quartär. Diese Thatsache kann man, ohne zur Hypothese einer tertiären Polverschiebung gezwungen zu sein, durch eine Verminderung der Sonnenstrahlung erklären. Eine erhöhte Sonnenstrahlung verstärkt die Strömungen im Wasser- und Luftmeere der Erde, befördert also die Uebertragung der Tropen wärme in das Polargebiet; eine Abnahme der Sonnenstrahlung aber setzt die Wärme des letzteren gegen die Tropen herab. Eine Abnahme der Sonnenstrahlung muss aber nach den neueren Er gebnissen der astrophysikalischen Forschung angenommen werden; die Sterne werden in drei Classen eingetheilt, weisse, gelbe und rothe, von denen die ersten die heissesten sind; der zweiten Classe gehört die Sonne heute an, sie muss also früher heisser gewesen sein. Die geringe Zahl der Uebergangssterne zwischen den weissen und gelben Sternen, die auf einen schnellen Uebergang aus dem weissen in den gelben Zustand hindeutet, erklärt auch die schnelle Ab kühlung der Polargebiete am Schlüsse der Tertiärzeit, während die