88 1 B. Planeten und Monde. gleichungen für die Bewegung des Ringes gegen den Saturn inte- grirt (unter Vernachlässigung der Glieder höherer Ordnung), erklärt Seeligee für unzulässig, das MAxwELL’sche Resultat also für un begründet. Im Anschlüsse an IIibn’s Untersuchung der Frage, ob die Saturnringe als fest anzunehmen seien, führt Seeligeb aus, dass schon bei geringen Werthen für die Massen auf die einzelnen Ringtheile sehr starke Zug- bezw. Druckkräfte ausgeübt werden, denen die Cohäsionskräfte nicht genügend Widerstand leisten können. Seeligeb erwähnt dann noch die Bemerkung von J. Cassini von 1715, dass man den Saturnring als eine Anhäufung von Miniatur monden ansehen könne, die wir einzeln nicht zu unterscheiden ver mögen. Da er aber zugleich meint, dass diese Partikel in der Saturnatmosphäre sich befinden, so sei Cassini’s Hypothese doch nicht mit der HiEN-MAXWELL’schen zu identificiren, dass die Saturn ringe eine staubförmige Constitution besitzen. E. E. Babnaed. Preliminary Note on the Observations of Saturn and Uranus with the 36-inch Equatorial. Astron.-Astroph. 13, 557 —559f. Bef.: Nat. 50, 433. Während seiner Messungen der Dimensionen des Saturnsystemes achtete Babnaed besonders auf etwaige Differenzen zwischen dem Mittelpunkte des Ringes und der Saturnkugel. Die Abstände des Saturnrandes vom inneren Ringrande waren auf beiden Seiten aber bis auf 0,09" gleich, die Mittelpunkte können also kaum ver schieden sein. Der Uranus zeigt deutlich eine Abplattung, die längere (äqua- toreale) Axe liegt im Positionswinkel 12°, der Aequator fällt also nahe mit der Ebene der Satellitenbahnen zusammen. A. Schmidt. Ueber den Bestand des Saturnringes. Jahresh. d. Ver. f. vaterl. Naturk., Würtemberg 1894, 18—24. Bef.: Beibl. 18, 916f. Der Saturnring soll aus diamagnetischen Condensationsproducten bestehen, welche durch den Magnetismus des Saturnballes in der Aequatorebene festgehalten werden.