nicht. Auch das Spectroskop lässt keine Atmosphäre erkennen, die mehr als ein Viertel der unserigen beträgt. Für eine geringe Dichte der Marsluft sprechen ferner die Deutlichkeit der Ober flächengebilde und der grosse Glanz der Polartiecken. Dass letztere aus Schnee bestehen, sei nicht denkbar, da man keine Spur von Marswolken bemerke, Wasserdampf also fehle. Vielleicht ist der weisse Stoff erstarrte Kohlensäure. Die Dichte der Marsatmosphäre könnte auch dadurch vermindert sein, dass die Schwere nicht im Stande ist, ihre Expansion in den Raum zu verhindern (Theorie von Stoney) oder weil ein grosser Theil ihrer Bestandtheile fest«' chemische Verbindungen mit anderen Stoffen der Oberfläche ein- «Xeuaimen sei. Bezüglich der Lichtreflexion sei das \ erhalten des Mars ähnlich dem «les luftlosen Mondes. Die als Bergreihen zu betrachtenden „Hervorragungen“ würden für uns gewiss nicht er kennbar sein, wenn sie am Grunde eines tiefen Luftoceans lägen. So scheint also der Mars mehr dem Monde als der Erde ähnlich zu sein. II. II. Bates. The Chemical Constitution of Mars’ Atmosphere. Pnbl. Astr. Soc. Pacific 6, 300—302. Verf. führt verschiedene Gründe für die \\ ahrscheinlichkeit an, dass die Marsatmosphäre statt des Wasserdampfes grosse Quantitäten Kohlensäure enthalte. Percival Lowell. Mars. Astron.-Astropb. 13, 538—553, 645—650, 740f- Ref.: Nat. 50, 395. Die Beobachtungen des Mars wurden auf der Station zu Flag staff (Arizona) mit einem 18-Zöller bei Vergrösserungen von meist 370fach, zuweilen bis 1280fach gemacht. Die beste Zeit waren die Stunden nach Sonnenaufgang und vor Sonnenuntergang. Bei Nacht war der Glanz des Mars zu gross. Weniger auf die Grösse des Fernrohres als auf die Ruhe und Klarheit der Luft kommt es an, und in dieser Hinsicht lässt die Station wenig zu wünschen übrig. An die ausführliche Beschreibung seiner Wahrnehmungen knüpft Lowell seine Ansichten über die Beschaffenheit des Planeten. Den grossen, allmählich abschmelzenden Schneefleck sah er begrenzt von einem ganz dunklen Saume, der bis auf eine locale Ausbuch tung gleichmässig breit war: sicherlich Wasser, ein Polarmeer. Da und dort blitzten zuweilen in dem Polarflecke sternartig glänzende Punkte auf; Lowell hält sie für geneigte Schneefelder,