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58 1 B. Planeten und Monde. 4. Mars. W W. Campbell. The Spectrum of Planet Mars. Publ. Astr. Soc. Pacific 6, 228 — 236f. Astron. - Astroph. 13, 752 — 760. Ref.: Naturw. Rundsch. 9, 577. Observ. 17, 341. Nat. 51, 132. Mit dem 36-Zöller der Licksternwarte hat Campbell Unter suchungen über das Marsspectrum angestellt, die im Gegensatz zu älteren Arbeiten von Seochi, Janssen, IIuggins, Vogel und Maundeb keinen directen Beweis für die Existenz einer Mars atmosphäre liefern. Da aber aus anderen Gründen an einer Luft hülle um den Mars nicht zu zweifeln ist, so geben Campbell’s Beobachtungen nur einen oberen Grenzwerth für deren Ausdeh nung, die höchstens ein Viertel der Erdatmosphäre betragen könnte. Campbell hatte keine Unterschiede zwischen den Spectren des Mondes und des Mars wahrnehmen können, wenn er beide unter ähnlichen Umständen beobachtete. Auch am Marsrande, wo das reflectirte Sonnenlicht eine grössere Strecke in der Marsatmosphäre hatte zurücklegen müssen, war keine Verstärkung der Absorption zu erkennen. W. Huggins. Note on the Spectrum of Mars. Observ. 17, 353. IIuggins hält seine Beobachtungen des Marsspectrums von 1867, aus denen er die Existenz der Marsatmosphäre hatte geglaubt schliessen zu dürfen, für wesentlich richtig, obwohl der damals an gewandte Apparat noch sehr unvollkommen war. Gleichzeitig er wähnt er, dass er 1879 Aufnahmen der Spectra von Mars und anderen Planeten in der Dämmerung zugleich mit dem Spectrum des Himmelsgrundes um die Planeten gemacht habe. „In diesen Spectren erscheinen keine Linien oder Veränderungen des Spectrums, welche dein Planetenspectrum eigenthümlich gewesen wären. (Trans. R. Soc. 1880, 687).“ W. W. Campbell. Concerning an Atmosphere on Mars. Publ. Astr. Soc. Pacific 6, 273—283. Die kleine Masse bei verhältnissmässig grosser Oberfläche lassen auf dem Mars nur eine geringe, dünne Atmosphäre im Ver gleich zur irdischen vermuthen. Die rothe Färbung ist der Ober fläche selbst, nicht atmosphärischer Absorption zuzuschreiben, da sonst am Marsrande die Färbung dunkler sein müsste statt heller, und da die Polaiüecken ganz weiss sind. Ausserdem zeigen andere Planeten mit dichten Atmosphären (Jupiter) diese rothe Färbung