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Längen: 0, 7, 12, 20, 26. Mitte des Zwickels: 41, 51, 76, 80. Breiten: 0, 18, 54, 62, 17, 37, 12, 41, 61, 28, 38, 61, 31, 60. Mitte des Zwickels: 30, 35, 59, 32, 65. Unten: 72. An die Leser. Zu unserer Freude mehren sich aus allen deut schen Gegenden von deutschen Meistern die Vorschläge und Zeichnungen zu deutschen Trachten mit jedem Mo nat, und eröffnen die angenehme Aussicht, daß eS doch endlich gelingen werde, auf irgend eine Weise damit durchzudringen. Diese Hoffnung wird um so lebendi ger, da man zugleich bekennen muß, daß die Vor schläge zu solchen Modetrachten allmälig zweckmäßiger und geschmackvoller werden, indem sich alles, unserer Zeil nicht mehr passende, Mittelalterliche mehr und mehr daraus verliert, ohne daß man deßhalb dem Reinfranzösischen unbedingt huldigte. Besonders löb lich dabei erscheint, daß die deutschen Modemeister alle Frack-Nachahmungen und Frack-Erfindungen aus geben und sich lediglich mit Herstellung von Oberröcken und Ueberziehern beschäftigen, da nun einmal der Frack niemals zu einem deutschen nationalen Kleid er hoben werden kann. Aber diese unsere schöne Freude wird uns seit einiger Zeit durch den Umstand bedeutend verbittert, daß die Herren Erfinder bei ihren Zusendungen durch aus keine Rückficht auf die Jahreszeiten nehmen, und nicht bedenken, daß wir in ein Modejournal unmög lich andere Vorbilder aufnehmen können, als solche, welche gerade für die laufende Jahreszeit passen, wenn wir nicht gegen das Grundgesetz der Zeitschrift sündi- ! gen wollen. Denn die Mannichfaltigkeit unserer Zeit- schuft darf nicht so weit gehen, daß wir Dinge aus verschiedenen Jahreszeiten durcheinander werfen, weil das Neue, was wir z. B. für dcu Monat April von Wintertrachtcn geben, bei dem schnellen Umschwünge der Moden, zu Anfang des nächsten Winters schon etwas Altes oder ganz Vergessenes seyn würde, mit hin den Abonnenten gar nichts nützt und den Raum für das Nöthige ganz fruchtlos verschwendet. Wirklich unangenehm wurde uns in jüngster Zeit dieses Nichtberücksichtigcn der Jahreszeit bei einer äu ßerst schätzbaren Zusendung vom Herrn Amts-Schnei dermeister Peter Christensen aus Kopenhagen und Rendsburg. Sie enthält trefflich ausgeführte geome trische Zeichnungen zu einem neuen deutschen Ueber- ziehcr für den Winter. Wir mußten sie leider zurück senden , weil sie ankam, nachdem das Blatt für den Monat März schon fertig geworden, und weil wir uns nicht dazu verstehen durften, dem Aprilblatt noch eine vollkommene Wintcrklcidung cinzuverleiben. Wir danken Herrn Christensen freundlichst für solche Bethätigung seiner Theilnahme an dieser Zeit schrift, und bitten ihn sehr, sich durch diesen Unfall nicht von fernerer Theilnahme abhalten zu lassen, da gerade die Mitwirkung praktischer Meister dem Blatte seinen Hauptwerk!) verleihen muß. Bei dieser Gelegenheit glauben wir auch über eine andere Rücksicht nns ganz offen auSjprcchen zu müssen, um jedem Mißverständlich und jeder Mißdeu tung einmal für immer zu begegnen. Der geringe Jahresprcis dieser Zeitschrift beweis't wohl zur Ge nüge, daß Geldgewinn bei ihrer Gründung keineswegs eine Hauptrücksicht gewesen, und daß auch im glück lichsten Falle ein bedeutender Gewinn nicht herauS- kommen könne. Opfert ein Verleger seine Zeit und Bemühung für einen schönen Zweck ohne Aussichten aus erklecklichen Geldertrag, so kann man ihm unmög lich mit Anstand auch noch baaren Zuschuß anmu thcn. Einen solchen müßte er aber leisten, wenn Ho norare für die Beiträge bezahlt werden sollten. Da her glauben wir erklären zu müssen, daß Honorare für alle derartigen Beiträge unstatthaft bleiben und nicht geleistet werden können. Die Red. An die Ikedaction des Eleganten. Ew. werden entschuldigen, wenn ich mir erlaube, einige Klagen auszusprechen, welche, wenn auch nur im Scherz gemeint und keineswegs zur Aufnahme in den Eleganten geschrieben, doch in der That der Grund sind, wcßhalb ich so lange gar nichts geschrieben habe. Die Literatur wird freilich nicht viel dadurch verloren haben, doch sind meine Aufsätze, wenn ich mir nicht zu sehr schmeichle, ein Mittel mehr, den Geist der Leser anzuregen. Es war, wenn ich meiner Klag^ den