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119 120 24) Zu stark hervorstehende Schulterblätter. 25) Schulterblätter von ungleicher Stärke, in Folge häufigerer Beschäftigung des einen Armes. 26) Ungewöhnlich tiefe Achselgruben (unter den Armen). 27) Ungewöhnlich starke Armmuskeln. 28) Hohle eingebogene Achseln. 29) Zu kurzgedrungene Achseln. 30) Zu volle fleischige Achseln, besonders vorn am Arme. 31) Zu schmalgebaute Achseln. 32) Allzubreite Achseln, die fast immer etwas ab ¬ schüssig sind. 33) Plumpe, schlechtmarkirte Taille. 34) Herausgedrücktes Gesäß. 35) Allzuflachcs Gesäß. 36) Zu starkhervorstehende Oberarmknochen. 37) Sehr kurzgedrungcner Oberkörper. 38) Allzuschlanker hochaufgeschossener Körper. 39) Ungewöhnlich enger Gürtelumfang bei sehr vol ¬ lem Oberkörper. 40) Breitgeformter Oberkörper, dessen Durchmesser zwischen Brust und Rücken zn klein ist. 41) Mehr rund- als breitgeformter Oberkörper, des ¬ sen Durchmesser von einer Seite zur andern zu klein, zwischen Brust und Rücken aber zu groß ist. 42) Sehr langseitiger Wuchs mit zu hoher Büste und zu tiesstehenden Hüften. 43) Ungewöhnlich hervorstehender Spitzbauch, ge ¬ wöhnlich bei sehr cingebogener Taille. 44) Ungewöhnlich starke fleischige Arme. 45) Hochseitiger, unter den Armen sehr eingeboge- -.>»ner. Wuchs. 46) ^Etwäs seitwärts geneigter Oberkörper, ohne wirklich schief zu sein. 47) Rechte Hälfte deS Oberkörpers, in Folge häufi ¬ gerer Beschäftigung des rechten Armes mehr ausgebildet. 48) Ungewöhnlich starke und nach dem Arme hin hcrvorstehende Br-fftknochcu, wobei stets hohle Seiten vorhanden sind. 49) Zu stark hervorstebende Hüften. >-H0) Allzuflache Hüften. Betrachten wir diese, zum Theil sonderbaren, Ei genheiten des Wuchses (die noch lange keine Verkrüp pelungen sind) genauer, so ist zwar nicht zu verkennen, daß viele derselben leicht übersehen werden und von nnS unbemerkt bleiben können; daß wir aber die mei sten fatalen Nachbesserungen der Kleider ersparen könn ten, wenn wir uns immer der vernunftgemäßen, uns so naheliegenden Mittel bedienten, um diese täglich vorkommenden Eigenheiten des Wuchses näher kennen und im Voraus am Schnitte berechnen zu lernen. Denn viele derselben sind nicht etwa der Art, daß man sie mit Recht unregelmäßige Bauarten, noch we niger Verkrüppelungen nennen könnte, im Gegenthcil, sie tragen oft dazu bei, den Körper eines ManncS als höchst wohlgestaltet erscheinen zu lassen, was nament lich bei sehr aufrechtgestrecktem Oberkörper, bei sehr berauSgcdrückter Brust und zurück gebogenen Schultern, sehr eingebogenem Kreuze u. s. w. offenbar der Fall ist. Dennoch sind diese Bauarten für den Kleidermacher oft weit schwieriger, als wirkliche Unregelmäßigkeiten des Wuch ses, weil jene, trotzdem, daß sie wohlgestaltet erschei nen, doch eine ganz eigenthümliche und schwierige Stellung des Schnittes erfordern, aber leider so oft nicht eher beobachtet werden, bis das Kleidungsstück selbst den Fehler zeigt; denn viele Schneider halten den Wuchs für proportionirt und regelmäßig, sobald nur der Mann eine leidlich hübsche Figur spielt, da her auch die täglich sich wiederholenden Nachbesserun gen der Kleider, welche man in so vielen Werkstätten beobachten kann. Die wirklich etwas unregelmäßigen Bauarten dagegen" fallen dem Kleidermacher sogleich in die Augen, und veranlassen ihn (wenn ec nicht un erfahren ist), diejenigen vernunftgemäßen Mittel zu I ergreifen, durch welche es allein möglich wird, dem Schnitt eines jeden Kleidungsstückes die dem Körper ! entsprechende Form zu geben. Worin nun diese Mittel bestehen, wie man sie ! kennen und anwendcn lernt, um die mannigfachen ! Schwierigkeiten glücklich zu überwinden, dies werde ich in der Folge möglichst klar und übersichtlich dar stellen. (Fortsetzung in nächster Nummer.) Literarische Anzeigen. Beim Verleger dieses sind erschienen: H. Diete, der Corpori meter oderLrörpcrmcsscr. Eine Maschine, vermin .. deren man alle Erhöhungen, Vorsprünge, Vertiefungen ^regelmaßig- keiten und Ungleichheiten des menschliche .-perS bei'm Maßnehmcn auf das Genaueste ausmesscn u. avnehmcn kann, um dadurch die Kleidungsstücke dem eigentlichen Wüchse eines jeden Einzelnen genau anzupasscn. Nedst Abbildung und Gebrauchsanweisung. Preis I s Sithlr. oder 2fl. 24 kr. baar. K. Große, praktische Anleitung zum Zeichnen m ä n n l i ch c r KI eid u n g s st ü ck e fürCivil und Militär. Ausgestellt in großen Planolafeln mit 93 Ab zeichnungen u. einer verbesserten Acductionstabcllc. Zehnte verbesserte Auflage. 4. ? Rlhlr. oder l fl. l2 kr. Ausgegebcn den 39- Juni 1847. Movebildcr 22 — 40 Patronen 1 — 28.