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Pantalons wegläßt, welche einmal aus mancherlei gu ten Gründen besonders für dieses Alter nicht passen. Ahmen wir das Hübsche nach und das Gute, ohne durch Nachäfferei des Abgeschmackten und Unpassenden unö lächerlich zu machen. — Die Pantalons zu den Phantasiefräcken und zum Paletot-Peel liebt man jetzt sehr dem sogenannten Husarenschnitte ähnlich und so bearbeitet, daß man sie ohne Hosenträger bequem und sicher tragen kann. Dieser, der Zuckerhutform ziemlich ähnliche Schnitt sitzt in der Regel sehr gut und dielet wesentliche Vortheile, besonders hinsichtlich der Taschen stellung. Die Stege kann man nach Belieben anbrin gen oder weglassen, aber in jedem Falle hängt man sie mittelst Knöpfen an, damit man sie bequem und schnell beseitigen könne. Unsere heutige Patrone des großen Blattes Nr. 39 gibt alle Einzelnheiten dieses Schnittes ganz ausführlich. Bild 25. Reitkleib von k'ontaine-Uvre. Oberrock von braunem Tuche, mit kleiner Kreu zung und ohne angesetzte Revers. Dieser Oberrock hat eine ziemlich lange Taille, ist unten am Rücken schmal und gerade, hat dabei eine hohe Carrure, stark aus geschweifte Seite, einen Untertheil, der unter die Taille noch hinabgeht, was den Oberkörper etwas verlängert. Die Aenne! sind bequem, unten gerundet, ohne Auf schläge und nur mit 2 Knöpfen geschlossen. Der Bruch an den Revers rollt sich auf. Der Kragen hat viel Stoff und der Umschlag wölbt sich. Das Schoß ist kurz, hat nicht viel Weite, dabei zwei Zwickel auf den Hüften und fällt beinahe ganz gerade vorn ab. Die Pantalons dazn trägt man gern von I^aiuo-ckouce mit großen Vierecken, welche aus einer MengeParma violetter Streifen auf grauem Grunde bestehen. Der Schnitt ist von mittler Breite, hat eine sich nur wenig drehende Naht, ist unten gerundet und die Hose erhält Stege. Die Weste ist gerade, hat umgeschlagenen Kra gen und Revers, jedoch unten ohne festen Bruch. Eine Halsbinde von lUoussoliuv cko soie, mit grün - und ponceaufarbigen Reflexen. Bild 26. Phantasiefrack von Du sau top. Schnitt ä la k>anyaisv, von sehr Hellem, blauem Tuche. Der Stehkragen hat 6 Centimeter Höhe, der Umschlagekragen eine Breite von 7 bis 8 Centimeter. Die Taille ist lang, d. h. sie geht wenigstens 2 Cent, tief unter die Taille, ist unten schmal und leicht ge- dogt. Die Seiten sind gleich den Achselstücken leicht bogenförmig. Der Leib fügt sich mit größter Geschmei digkeit an alle Formen des Körpers, bildet nirgends eine Falte, ist aber dabei weit und bequem. Dieses glückliche Resultat verdankt man einer über einstimmenden Berechnung, von Schnitt und Bearbei tung, welche ja immer treu und verständig Hand in Hand gehen müssen, wenn Kluges zu Stande kom men soll. Die Schöße sind kurz und unten gerundet und laufen in runder Linie sich ausbreitend bis hin auf an die Anglaisen, wodurch sie dem Schnitte ä la ^rau^aisa sich sehr nähern. Die Vordertheile knö pfen sich gerade zu, d. h. sie haben nur eine Reihe von Knöpfen. Die Revers sind ziemlich breit und legen sich zwischen dem dritten und vierten Knopflochs nm. Die Enden vom Kragen sind viereckig abge schnitten und haben dieselbe Breite. Die Aermel sind halbenge und die Aufschläge sehr niedrig; die Arniöff nung kann 10—12 Centimeter Länge haben und wird durch drei Knöpfe geschlossen. Vorn auf der linken Seite in der Gegend der Brust befindet sich ein Täschchen für das Taschentuch. Schöße, Leib und Aermel werden mit gleichfar bigem Satin gefüttert. Die Schöße schlägt man an der Kante um und steppt sie ab; Kragen und Vorder theile werden mit offener Kante abgestochen. Die Knöpfe sind von farbigem Golde, klein, halbgewölbt. Die Weste ist von Sommer-Cachemire, turtel taubengrau, mit schwarzen Linien diagonal durschnit- ten und große Vierecke bildend. Sie hat Kreuzung, breite Revers, welche sich bis zum vierten Knvpfloche umlegen. Die Vordertheile sind sehr lang, bilden auf dem Unterleibe eine Spitze und werden höchstens mit drei Löchern zugeknöpft. Die ganze Weste wird rings um mit einem umgelegten Flachbörtchen an der Kante eingefaßt und hat Knöpfe von demselben Stoffe. Die Pantalons sind von helllachsfarbigem Sa tin, mit breiten, dunkleren Streifen; man schneidet sie breit an den Beinen, gerade abfallend, unten über den Stiefeln gerundet und gibt ihnen feste Stege. Halsbinde von Heller Flohfarbe, lang, mit viereckiger Schleife. Handschuhe hellwassergrün; Spitzen Man schetten; lackicte Stieseln; Reitpeitsche mit silbernem Knopfe. Bild 27. Stadtanzug von Dusautop. Oberrock von russisch-grünem Tuche; Stehkra gen 5 — 6 Centimeter hoch; Umschlagen 7 — 8 Cent.