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173 174 Die Beinkleider dieser Figur sind ziemlich weit; übrigens nach der Patrone Nr. 23 geschnit- len und ohne Stege angefertigt. Bild 6S Costüm bei sehr rauher Witterung Glatter einreihiger Sackpaletot mit Stehkragen, vorn bis scharf unter den Hals durch eine verdeckte Knopsbattcrie geschlossen. Eine einzige Tasche befin det sich auf der Brust, doch kann man deren auch vorn in den Schoß anbringen, indem man sie lang her unter einschueidel und die Kante wie^vas ganze Klei dungsstück bearbeitet. Ebenso sind auch die Aermel vorn herum garnirt, weshalb die Aufschläge weg bleiben. — Das ganze Kleidungsstück ist eigentlich ein halbweiter Burnus, und wir geben den voll- stänvlgcn Schnitt desselben durch Nr. bis der Patrouentafel. Aus allen StcllungSpunktcn dieser Zeichnung wird man sogleich ersehen, daß das Klei dungsstück ziemlich glatt sitzen muß, wenn man eS anzicht, daß es jedoch Weite genug hat, um zur Noth auch blos um gehängt werden zu können. Der ganze Schnitt ist mit dem Maßstabc der halben Oberleibweite, die über den Rock gemessen wurde, gezeichnet. — Die kleine Patrone Nr. 22 ergiebt noch zwei andere Kcagensormen, welche man nach Be lieben an der Stelle des Stehkragens benutzen kann. Bild 68. Zweiter Knabenanzug. Jaquetten-Paletot, vorn durch drei kleine Pättchen zum Ucberknöpfen eingerichtet und mit rock artigem Kragen versehen. — Kurze Jacke von schwarzem Tuche statt der Weste und Beinkleider ! von karrirtem Bukskin ohne Stege. Bild 6ck. Geschäftsanzug. Hellfarbiger, nicht sehr langer Ueberrock mit nur einer Reihe Knöpfe. An den Seiten befinden sich langeingcschnittene Seitentaschen. Die Taille ist be deutend verlängert, so daß vorn der zweite Knopf in den Schluß der Taille zu stehen kommt. Die Beinkleider sind Halbwelt und mit Stegen versehen, welche jedoch nicht belästigen können, da der Beinklciderstoff einer jener ausgezeichneten Satin-Irü- »v8 ist, dessen bedeutende Elasticität alle» Bewegun gen des Körpers willig nachgiebt. Auf unserer heutigen Patronentafel liefern wir außer den bereits erwähnten Schnitten noch einen vollständigen Livreanzug in altdeutschem Ge- schmacke, Nr. TA bis 86, womit bei etwaigen Vorkommnissen derartiger Bestellungen den geehrten Abonnenten wesentlich gedient sein dürfte. Von Gilets geben wir einen neuen Schnitt ä «llalo croisv, unten ohne auseinanderstehcnde Ecke. Der zweireihige Schawlkragen kann tief umgelegt, je doch auch hoch geknöpft werden. Nach Belieben kann man das Halsloch auch noch höher stellen Unsere sehr einfache und praktische Zeta methode ist den geehrten Abonnenten auö den vo rigen Monatönummern zu bekannt, als daß wir hier durch wiederholte gründliche Erklärungen den Raum des Blattes ausfüllen sollten, den wir doch so gern zu weit wichtigeren Zw-clen verwenden. (Fortsetzung aus Nr. 9 dieses Blattes. — H icrzu die Z ci chnungen Np-1 —18 der Patronen täfel.) Schon aus den frühem Abhandlungen sind wir vollkommen zu der Ueberzeugung gelangt, daß das gewissenhafte und sichere Maßnehmen einen höchst wichtigen Thcil der PrariS ausmacht, weil cs kein anderes Grundgesetz geben kann, als sich von den verschiedenen Längen und Breiten desKör- verS Gewißheit zu verschaffen, um hiernach jeden Schick' dem Wüchse entsprechend cinzurichten. — Da jedock ow Kleider, über denen man das Maß nimmt, zuweilen sehr unvollkommen sind und ganz im Wid, /pruche mit der Natur des Körpers stehen, jed-u Falle wenigstens die Fehler des Wuchses u s n Augen verbergen, wo wir doch am Nöthigst paben, sie zu kennen; so ick ' zwar nicht zu vxrv-