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105-2 = thiere sind, ebensowenig als die Kraft in Post-Nr. 11 für eine normale gehalten werden dürfte. — Nach dem Grundsätze, dass je schwächer das Pferd, desto schneller sein Schritt, wächst das Verhältniss zwischen Geschwin digkeit und Kraft mit dieser zugleich; in unserer Ta belle steigt dieses Verhältniss (wenn wir von den Posten Nr. 10, 11, 12 und 14a absehen) von 58 bis 100, welche letztere Zahl einzig nur beim Dessa- quiliier erreicht wird, dessen Pferd auch mit der grössten Kraft 93’5 k (bei 8stündiger Arbeit) unter allen in der Tabelle angeführten gearbeitet hat. Da wir offenbar bei Scharnhorst und Langs dorf etwas stärkere Pferde voraussetzen müssen, als bei d’Aubuisson, so können wir mit aller Wahr scheinlichkeit das Verhältniss der Geschwindigkeit zur Kraft bei den zwei Ersteren auf die Zahl 75, bei dem Dritten aber auf die Zahl 60 setzen, so dass wir dann haben werden bei Langsdorf und Scharnhorst 7q = 75®, und bei d’Aubuisson ü s =60® 2 wobei wir uns die k und v als blosse Zahlen denken. Durch Anwendung der abgekürzten Maschek’schen Formel erhalten wir bei Langsdorf: _ 0 627 ) woraus folgt v x = 1 m und Ä-, =75 . — 75 kg , daher fff = k x . v, = 75-0 X 1 = 75’0 k « m In gleicher Weise erhalten wir bei Scharn horst: ® 8 = 1“ und 7c 2 = 75 kg daher fff, = Ä 2 = 75 kg “ Dagegen wird bei d’Aubuisson nach Angaben der Post-Nr. 14a sein: ( ß.Q \ 2 ), hieraus ist v / v = 1 066“ und k = 60.® = 64 kg , sonach fff = f-. ® = 64 X 1’066 = 68’3*8“. Endlich ist bezüglich der Post-Nro. 11 (Angabe Gerstner’s) zu bemerken, dass deren Daten abgeleitet sind von Leistungen der Pferde, welche in Bergwerken bei Goppeln eingespannt waren. Da bei dieser Arbeit die Pferdekraft sehr ungleich in Anspruch genommen war (jedes Pferd zog anfangs mit einer Kraft von 178S" und successive immer schwächer, bis zuletzt mit bloss 9 S”, worauf es wieder mit 178 S’ Kraft zu ziehen begann); so folgt hieraus, dass je mehr die wirkliche Zugkraft von der normalen Kraft des Thieres differirte, desto mehr von der Letzteren verloren gieng, desto geringer daher der Arbeitseffekt im Tage sein musste. Die Leistung der Pferdekraft ist bedeutend grösser, wenn das Pferd in einem Wagen eingespannt, beständig mit seiner normalen Kraft und der ihr angemessensten Geschwindigkeit eine Last zieht, als wenn es an einem Göppel in der vorerst angegebenen Weise zu arbeiten hat. Morin & Navi er setzen die Leistung einer am Göppel arbeitenden Pferdekraft etwas auf die Hälfte jener Leistung an, welche dasselbe Pferd im Wagen eingespannt, zu bewirken vermag. Wird ferner in Betracht gezogen, was Gerstner selbst von den bei den Goppeln in Bergwerken verwendeten Pferden sagt, dass dieselben nämlich durch 8 Stunden ununterbrochen (ohne Fütterung) arbeiteten und nach dieser Leistung in die nächsten Ortschaften weggeführt, dort noch zu weilen zu kleineren Arbeiten verwendet worden sind: müssen wir um so mehr zu dem Schlüsse gebracht werden, dass diese Pferde wohl eines genug festen Körperbaues und starken Schlages gewesen sein mochten, daher mehr leisten konnten als Gerstner rechnet, dass aber ihre Kräfte bei den Goppeln unvollständig und unvortheilhaft ausgenützt wurden. Da nun ihre Leistung trotz der ungünstigen Um stände dieselbe war, wie bei der sub P.-Nr. 10 'der Tabelle angeführten Pferdekraft, können wir auch hier das Verhältniss der Geschwindigkeit und Kraft we nigstens auf die Zahl 75 stellen, wornach wir dann gemäss der Maschek’schen Formel erhalten: 56’0 = 75.® ^2— woraus folgt v = 1“ und k = 75 .v = 75 kg , daher fff = &. ® = 75 kgra . Nach diesen Erwägungen kann man als wahr scheinlich annehmen, dass die Pferde, über deren Kraft S ch a r n h o r s t, Gerstner und Langsdorf ge schrieben haben, wohl ziemlich gleichen Schlages, gleicher Stärke gewesen sein mochten und dass nur die verschiedene Art ihrer Verwendung die verschie denen Resultate herbeiführte. Wir haben nun nach Durchführung aller hier besprochenen Umwandlungen (Reductionen) in unserer Tabelle Pferdekräfte, deren M o m ent pr. Secunde zum wenigsten 68’3 km (bei d’Aubuisson) und höchstens 100-8 k (bei Dupin) beträgt, während die Zugkräfte selbst zwischen 64 k (bei d’Aubuisson) und 93’5 k (bei Dessaquilliers), die Geschwindigkeiten aber zwischen 0’93“ (bei Dessaquilliers, Umpfen- bach und Le Saveur)und 1’25“ (bei Bockeiberg) variiren. — Wenn wir jedoch von den Post-Nr. 1, 2, 3 und 4, deren Angaben offenbar einen besonders starken Pferde schlag voraussetzen, gänzlich absehen und aus den übrigen 13 Posten uns einen Durchschnittswerth für eine mittlere Pferdekraft (eines gutenZugthieres) ableiten, finden wir in abgerundeten Zahlen die Pferdekraft 75 k deren normale Geschwindigkeit 1-066“ und das Arbeitsmoment 80 k ™. (Nach unserem bisherigen Maass und Gewicht gleicht diese Kraft 133’33 Wiener Pfunden mit 3’33' Geschwindigkeit d. i. bei Zurücklegung von einer halben Meile in der Stunde.) So oft es daher dem Ingenieur nicht recht thunlich wäre, die Grösse der Pferdekräfte, welche ihm für seinen Baumaterialtransport zur Verfügung stehen, durch ei gene Versuche festzustellen; wird er gewiss mit Vortheil die letztangeführten Zahlen zu seinen Berechnungen benützen können, vorausgesetzt, dass er auf ein gutes Schlagpferd rechnen kann. Wollte er jedoch dessen sicher sein, dass die Pferdekraft nicht zu hoch veranschlagt werde, so wird er dieselbe mit bloss 7ü k