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Asfaltpflasterun g. Als Unterlage für diese Pflasterung dient eine 6" Betonschichte, bestehend aus rundem Schotter, hydrau lischen Kalk mit etwas Zusatz von Gement, damit das Ganze früher erhärte und trockne; diese Schichte wird mit hölzernen Stösseln festgestampft. Auf diese, früher gut ausgetrocknete Unterlage, da sich sonst der Asfalt mit derselben nicht binden würde, kommt eine Schichte jenes bituminösen Kalkes in der Stärke von 4" bei Strassen für Fuhrwerke, 3" j bei Stationen der Wagen, 2" bei Trottoirs. Dieser Asfalt muss aber früher auf 60° R. erwärmt werden, bei welcher Temperatur derselbe in Staub zerfällt. Noch heiss auf die Unterlage aufgetragen und mit eisernen Rechen gleichförmig vertheilt, lässt man denselben bis auf 50° R. abkühlen, worauf er mit glühenden eisernen Stösseln gestampft wird. Bei dem Stampfen sind die Arbeiter in einer Reihe längs der ganzen Breite auf gestellt, damit der Asfalt überall gleichförmig verar beitet werde. Die auf diese Art zubereitete Schichte wird mit einem besonderen glühenden Eisen (Biegeleisen) ge glättet und mit feinem Sande bestreut. Die Unterlage braucht zum vollständigen Austrocknen 4 bis 5 Tage, und die Asfaltschichte wird nach Verlauf von 24 Stunden so hart, dass sie sofort befahren werden kann. Anstatt der Stampfschlägel werden auch an manchen Orten Walzen angewendet. Siehe Profil Taf. VI. 1D° dieses Pflasters für Strassen, welche mit Fuhrwerk befahren werden, kostet 40 fl. 1D° dieses Pflasters für Trottoirs kostet . 20 ,, Der Preis des künstlichen Asfaltpflasters ist am Schlüsse angegeben. IV. Cementpflasterung. Diese Pflasterung kommt sehr selten, hie und da als Trottoir vor und erst in der neuesten Zeit ist zum Versuche ein Stück Weges für Fussgänger gepflastert worden Siehe Taf. VI. Dieses Pflaster hat den Vorzug, dass das Gehen auf demselben angenehm ist, dass sich Staub und Koth ■ nicht so sammeln können, wie es beim Würfelpflaster vorkommt, ferner dass es dauerhaft ist und sich leicht ; und gut reinigen lässt und dass der Preis desselben verhältnissmässig derselbe ist wie bei den Würfeln; doch hat es dieselben Nachtheile wie das Asfaltpflaster. (2) Hier bewährte sich dieses Pflaster nicht, da sich schon jetzt in demselben Gruben zeigen, die jedoch in dem verwendeten schlechten Materiale und vielleicht auch in der zu frühen Benützung ihren Grund haben dürften. Die Herstellung ist folgende: In einen zerlegbaren Rahmen, dessen Längenseite die Schablone des Querprofils des Weges erhielt, (und dessen sämmtliche Seiten blos mit zugestellten Ziegeln in ihrer Stellung gehalten werden, um sie leicht aus einander nehmen zu können), wird eine 5“ Betonschichte aus Gement, rundem Schottei- und Flusssand in einer Fläche von 3D' ausgebreitet und etwas gestampft. Auf diese Schichte kommt eine andere, welche 1" stark ist, und bloss aus feinem Cement-Mörtel besteht; sie wird mit einem Maurerlöffel geebnet, mit einem Reibeisen (aus Eisenblech) etwas geglättet und endlich mit einer Reisstrohbürste geklopft, damit sie rauh werde. Damit der Mörtel an dem Holze nicht hafte und die Tafeln ihre starken Kanten behalten, müssen zwischen das Holz und den Mörtel Streifen aus Asfaltpappe ge legt werden und zwar so, dass die eine Hälfte der selben vertikal, die andere dagegen horizontal gebogen bleibt, welche Letztere nach vollständiger Herstellung einer Tafel abgerissen wird. Wenn eine Tafel voll kommen fertig ist, wird das an sie anliegende Quer holz abgenommen und zur Herstellung der zweiten Tafel geschritten u. s. w. (Siehe Taf. VI.) Neben diesen Pflasterungen findet man noch das Stöckelpflaster, welches aber blos als Fahrbahn einzelner Brücken angewendet wird. Endlich muss ich noch den Tarif beifügen, der beim Bauamte aufgelegt ist. Der Verständlichkeit wegen muss bemerkt werden, dass man hier 4 Gattungen des Würfelpflasters unter scheidet und zwar 1. ordinäres Granitpflaster, das an gewendet wird zum Pflastern des Rigoles bei macada- misirten Strassen; die Würfel sind rauh und nicht fein bearbeitet. 2. Granitwürfel, die Steine erhalten eine reine Bearbeitung. 3. Halbguttrottoirplatten oder Würfel, in der Stärke 4 1 '—5". 4. Ganzguttrottoirplatten oder Würfel in der Stärke 6"—7". A. Granit-Würfelpflaster. a) Neue Pflasterungen. 1D° Granitwürfelpflaster bei schon vorhandenem Pflaster ohne Beischaffung der Steine und ohne Ab grabung, jedoch mit Beistellung des Sandes und des Mauerschuttes, nebst Zufuhr der neuen und Abfuhr der aufzureissenden alten Steine sammt Aufschlichten derselben in kubischer Form 4 fl. 2. 1D° sammt Aufschlichten derselben in ku ¬ bische Form jedoch ohne Zufuhr der zu verwen ¬ denden Steine 3 „ 5) Umpflasterungen. 3. 1D° Umpflasterungen mit den alten, gewöhn ¬ lichen, vorhandenen Würfelsteinen sammt Beschaffung des Sandes und des Mauerschuttes fl. 2.20 4. 1D° derlei Umpflasterungen mit alten vorhandenen Steinen an blosse Handarbeit . . „ 1.55 5. 1D° Umpflasterung mit den alten vor handenen Musterwürfelsteinen sammt der Be schaffung des Sandes und des Maurerschuttes . „ 3.80 6. 1D° Umpflasterung mit den alten vor handenen Musterwürfelsteinen sammt der Be schaffung des Sandes und des Maurerschuttes an blosser Handarbeit „ 3.15 7. 1D° jeder Art Würfelumpflasterung den nöthigen Sand und Mauerschutt beizustellen . „ —.65 B. Granittrottoir-Pflasterungen. a) Neue Pflasterungen. 8. 1D° neues Plattentrottoirpflaster oder 1S / 18 " und mindestens 6" dicken Granitsteinen mit Ausfüllung der Stossfugen bis auf 3" Höhe mit Bei schaffung aller Materialien und Arbeit, Vorgrabung für die Steindicke und Sandunterlage nebst Schutt verführung fl. 35.80