Volltext Seite (XML)
l c0 Bruchstein fi. 38—50 l c0 Gestättenschotter „ 14—50 l c0 Schlägelschotter «42 -50 l c0 Gebirgsrieselschotter 42—50 l c0 Pflastersteine aus Granit . . . . „ 15. Hiezu kommt noch das Walzen und Bespritzen zuzurechnen. Zum Walzen ist ein Maschinist und ein Heizer zur Dampfwalze erforderlich. Zum Bespritzen ein Wagen mit einem Wasserfass, ein Knecht und zwei Taglöhner. In 1 Tage werden 100D 0 glattgewalzt. II. Mit Granitwürfeln gepflasterte Strassen. Es wird hier allgemein mit Granitwürfeln ge pflastert und zwar diagonal, wobei die Würfel 7"—9" hoch sind; da aber, wo das Gefälle der Strasse gross ist, pflastert man senkrecht zur Längenachse mit Steinen, die 7"—9" dick, 3" breit und 6" lang sind, damit ein genügender Widerstand für die Wägen und ein bes serer Eingriff der Pferde erzielt werde. Das Verfahren hiebei ist folgendes: Auf eine Bettung, bestehend aus Gestättenschotter mit einer oberen Schichte durchgesiebten Donausandes in der Stärke von 3"—4“—5" gibt man Granitwürfel, indem man schon vorher durch einzelne Würfel, die in der Mitte und an beiden Enden festgestellt wurden, das Gefälle des gegebenen Normalprofiles angedeutet hat. Die Würfel werden mit einem Pflasterschlägel festgestampft und die Fugen mit durchgesiebtem Sande ausgefüllt. Da, wo der Standplatz der verschiedenen Gefährte ist (Fiaker, Omnibusse u. s. w.), werden die Fugen mit Asphalt ausgegossen. Die Trottoirs haben dieselbe Bettung und werden mit Granitwürfeln von verschiedenen Dimensionen entweder diagonal oder senkrecht zur Längenachse gepflastert. Die Granit platten haben 7"—9" im Quadrat, und sind 4"—5“ stark (mittelgute Platten) oder 7“ (ganz gute). Auch werden Platten 12"—18"—24" im Quadrat und 6"—8" stark zu diesem Zwecke verwendet. Bei diesen grösseren Platten werden die Fugen mit Cementmörtel ausgegossen. Die Randsteine haben eine 6"—12" starke Ziegel untermauerung, sind bei den grösseren Platten 1' breit 1' hoch und bis l‘/ a ° lang; was die Verbindung betrifft, so ist diese entweder eine gerade oder verzahnte. Dieses Pflaster hat nur den Nachtheil, dass die Fahrt hart, und mit Geräusch verbunden ist. Tab. II. zeigt den Querschnitt der Ringstrasse. In der Mitte befindet sich eine diagonal gepflasterte Fahrbahn. Zu beiden Seiten sind Geleise für die Pferdebahn 9' von der Rinne entfernt und in einer Ebene mit dem Pflaster. Die Schienen sind 4—6" von einander entfernt und ruhen auf eichenen Polstern, an die sie angenagelt und in gewissen Entfernungen durch eichene Spreitzen von derselben Stärke quer auseinander gehalten werden. Auf der einen Seite der Fahrbahn ist ein Reitweg, bestehend aus einer 6" Schichte Gestättenschotter und der oberen Schichte Gebirgs rieselschotter, ungewalzt und auf der anderen Seite ein Gehweg aus derselben Schichte bestehend, der aber gewalzt ist. Neuerer Zeit wurde ein Theil eines solchen Weges cementirt. An diese Wege grenzt ein Fahr- und Gehweg und auf der anderen Seite ist der Fahr platz für Wagen entweder mit Granitwürfeln gepflastert, oder besonders da, wo sich ein Standplatz für Wagen befindet, cementirt. Von beiden Seiten der Reit- sowie der Gehwege sind Bäume angepflanzt in der Entfernung von je 2° bis 2° 3', und zwischen diesen sind zur Bequemlichkeit der Passanten steinerne oder auch eiserne Bänke angebracht. Ferner befinden sich an beiden Seiten Trottoirs aus Granitplatten von verschiedener Grösse und Zusammenstellung mit untermauerten Randsteinen. Das Gefälle im Querprofil ist: bei den Trottoirs 70 30 bei der Fahrbahn ~ oO 30 Am Schlüsse folgt der Preistarif. III. Asfaltirte Strassen. Diese Strassen sind hier in geringerem Masse und mehr versuchsweise eingeführt. Dieselben können nur im horizontalen Terrain oder in einem solchen, das höchstens ein Gefalle von —h a L angewendet werden. Diese Strassen sind dauerhaft, ihre Abnützung eine verhältnissmässig geringe, sind wasserdicht, die Fahr ist sehr angenehm und erfolgt ohne Lärm, und haben überdies den Vortheil, dass sich an ihnen nicht viel Staub bildet, und dass sie sich leicht reinigen lassen. Dagegen haben sie den Nachtheil, dass bei Regen güssen oder im Winter bei frostiger Witterung die Pferde leicht ausgleiten und fällen, und ausserdem spe ziell für Wien noch den Fehler, dass Kanal- und Röhren reparaturen schwer bei so einer Pflasterung zu voll ziehen sind, denn schon das Reissen des Pflasters ist beschwerlicher als bei anderen Pflasterungen und die Reparatur währt auch länger, darum ist dort, wo sich Kanäle und Röhrensysteme kreuzen, nicht rathsam so eine Pflasterung anzuwenden, denn man müsste durch öfteres Absperren der Gasse die Passage beschränken. Hier kommen 2erlei Asfaltpflasterungen vor. 1. Die aus Asfaltmörtel, bestehen aus na türlichem mit Sand vermischtem Asfalte und kleinge schlagenen Partien Steinen und etwas Steinkohlentheer. Auf eine Ziegelunterlage, die gut ausgetrocknet sein muss, oder auf eine 3" aus hydraulischem Kalk bestehende, festgestampfte und ausgetrocknete Beton unterlage kommt eine 6'"—9'" starke Schichte solchen erhitzten künstlichen Asfaltes. Hier ist derselbe selten, nur hie und da beim Trottoir eingeführt, denn er hat den Nachtheil, dass er bei grossen Sommerhitzen weich wird und keine ebene Oberfläche behält. 2. Aus natürlichem Asfalte (Asfalt comprime, auch bituminöser Kalk). Solche Pflasterungen werden hier von einer englisch-österreichischen Gesellschaft besorgt. Der Unterschied dieses Asfaltes und des früher angeführten besteht darin, dass er bei grossen Sommer hitzen nicht weich wird, und dass er je älter geworden, eine desto grössere Festigkeit erlangt. Gewonnen wird er im Thale: Val de Travers bei Neuchatel. Die Herstellung ist folgende.