Bariumnitratgrundmasse. 83 stäbe für den späteren Krystall Kanten gäben und gewisser- maassen das Skelet eines dem ersten Körper mehrfach an Grösse übertreffenden neuen darstellten. Die Umgränzungslinien des neuen Krystalls waren grösstentheils nach aussen etwas durch gebogen, wie an den Figuren zu erkennen ist. Ob nun etwa diese beschriebenen bis dahin entwickelten Krystalliten zu guten Krystallen sich entfalten würden, wenn im Uebrigen die Abküh lungsverhältnisse entsprechende gewesen wären, oder oh sie in verkrüppeltem Zustande geblieben wären, vermag man nicht ohne Weiteres zu entscheiden. Uebrigens ist für den Aufbau eines grösseren Khomboeders die Präexistenz eines kleineren eingeschriebenen nicht eine nothwendige Bedingung; vielmehr kann, wie aus den Figuren 53 und 54 hervorgeht, ein rundlicher, in seiner Mitte dickerer Stab, ebenso wie ein vollendeter Krystall, als Anwachsungscentrum dienen. Wir werden in einem späteren, der KrystallogenOsis im Schmelzfluss gewidmeten Capitel noch Gelegenheit haben, auf einen ähnlichen Fall von Umschreibung eines gut entwickelten Krystalls durch eine krystallitische Stäbchen -Gruppirung zu rückzukommen und wollen uns daher hier mit diesen Erscheinun gen nicht weiter befassen. Salpetersaures Barium als Grundmasse. Bariumoxyd. Unterwarf man Bariumnitrat der gleichen Behandlung, wie dies vorher beim Nitrat des Calcium schon be schrieben worden ist, indem man zu seinem Fluss Bariumoxyd fügte, so erfolgte zwar eine weit beträchtlichere Aufnahme des Oxydes, als bei dem vorigen Salze, doch gelang es nicht, sich über die Form, in welcher sich das BaO bei der Erstarrung ab- 6*