79 Calciumoxyd löslich in Calciumnitrat. dass dieselben im regulären System (in Würfeln) krystallisiren. Verfasser versuchte in anderer Weise zum Resultat der Kry- stallisation zu gelangen und brachte geglühten Marmorkalk im Nitrat zur Lösung; aber nur eine längere Digestion war geeig net, ansehnlichere Mengen zur Aufnahme zu bringen. Liess man die Schmelze zur allmählichen Erstarrung gelangen und behandelte sie zur Entfernung des salpetersauren Calciums mit absolutem Alkohol, so blieb eine rein gallertartige Masse zurück, welche unter dem Mikroskop nicht aufzulösen war und in wel cher man nur vereinzelte Krystalle von rhomboedrischem Cal ciumcarbonat — das durch Absorption der Kohlensäure aus der Flamme zur Entstehung hat gelangen können — aufzufinden vermochte. Die Krystallisation des Kalkes kann demnach in der vermutheten Weise nicht erfolgen und es scheint, als wenn alles aufgenommene Oxyd mit dötn Nitrat zu basischem Nitrat in Verbindung träte, ohne bei der Abkühlung wieder zur Iso- lirung zu gelangen. Durch die Behandlung mit Alkohol tritt indessen unter Trennung der Verbindung das einfache Nitrat wieder in Lösung und der Kalk bleibt in feinster Vertheilung zurück. Bestätigung findet diese Vermuthung durch folgende Beobachtung. Bringt man durch länger andauernde Wirkung der Flamme im Porzellantiegel geschmolzenes salpetersaures Calcium zur allmählichen Zersetzung, so lö|t sich das Oxyd an fangs klar in dem Nitrat auf. Nimmt man am Oehr des Platin drahtes beständig Proben aus dem Tiegel, so tritt nach einiger Zeit ein Moment ein, in welchem die Perle nicht mehr krystal- linisch, sondern amorph erstarrt und die Eigenschaft annimmt, vor der Erhärtung jenen fadenziehenden syrupartigen Zustand zu passiren, den man an den amorphen Borax- und Phos phorsalzperlen gewohnt ist. Führte man die Zersetzung dann noch weiter fort, so zeigten die entnommenen Probeperlen zuerst äusserst feine, mit blossem Auge in der Perle staubartig aus sehende Kryställclien, die mit weiterer Wärmewirkung immer mehr Zunahmen und wohl ohne Fehl Calciumoxyd gewesen sein dürften, welches nicht mehr gelöst wurde, sondern in Krystallen sich zusammenlagerte. Schliesslich nahmen die Ausscheidungs-