76 Fällung von schwefelsaurem Barium. und unzweideutig auf ausgefälltes Calciumcarbonat hinwies. Nachdem man den Tiegelinhalt genügend ruhig hatte erkalten lassen, behandelte man ihn mit Wasser und betrachtete das erübrigende weisse Pulver unter dem Mikroskop. Das Präpa rat löste sich theilweise zu zallosen kleinen, scharfen, wasser klaren Rhomboedern von Kalkspath, theils zu rundlichen, unbestimmt begränzten globulitisch scheinenden Substanzzusam- menlagerungen auf, welche bei der Schnelligkeit des Isolirungs- vorganges nicht zur vollen Entwickelung gelangen konnten und in einzelnen Exemplaren Aehnlichkeit mit den Primitivkörpern von Calciumcarbonat hatten, wie wir sie schon unter der Natriumcarbonatgrundmasse besprochen haben. Die Rhom boeder waren in Form und Aussehen den früheren ganz ähn lich, stellten also die Grund- und Spaltungsform des Kalk- spathes dar. Fällung von schwefelsaurem Barium. Fügte man zu einem geschmolzenen Gemenge von Kalisalpeter und Barium chlorid, welches sich wahrscheinlich auch zu Bariumnitrat und Kaliumchlorid umsetzen dürfte, in kleinen Portionen schwefel saures Natrium zu, so fand unter sofortiger Trübung in der anfänglich klaren Flüssigkeit eine Bildung von Barium sulfat statt. Es ist nicht zu verwundern, dass unter solchen Umstän den, bei denen die Isolirung des neugebildeten Sulfates sehr schnell von statten geht, eine gesetzmässige charakteristische Zusammenlagerung der kleinsten Theilchen nicht begünstigt wird; dem entsprechend liess sich nach Auslaugen mit Wasser aus dem gebildeten Niederschlage unter dem Mikroskop zwar noch eine körnige Form erkennen, aber bei der nothwendig werdenden starken Vergrösserung war eine nähere Definition nicht mehr möglich. Um demnach für die Krystallisation günstigere Bedingungen zu erreichen, stellte man in gesonderten Tiegeln gesättigte Schmelzflüsse von BaCE und KN0 3 und Na-, S 0 4 und KN0 3 her; dann vereinigte man die beiden Flüssigkeiten und beob achtete später unter dem Mikroskop kleine blätterige Körper-