Natriumchlorid und Kaliumnitrat. 73 Kaliumnitrat als Lösemasse. Natriumchlorid. Im Porzellantiegel fügte man zu ge schmolzenem Kaliumnitrat trockenes Natriumchlorid in kleinen Portionen; anfangs wurde es leicht aufgenommen; später aber war es selbst bei höherer Wärme nur langsam zum Verschwin den zu bringen; erst als vereinzelte Zersetzungsblasen sich zu entwickeln begannen, gelangte auch der Rest noch zur Lösung. Die Sättigung musste hei der eingehaltenen Temperatur erreicht sein, denn sobald man nur auf einen Augenblick die Lampe entfernte, war eine sofortige Krystallisation in der Schmelze bemerkbar. Man hatte dem Salpeter 66 Proc. seines Gewichts an Na CI zu gesetzt*), mit welcher Zahl die Maxi- malgränze an aufnehmbarem Kochsalze erreicht sein dürfte, da hei stärkerer Flamme die Zersetzungsblasen heftiger wurden. Auf alle Fälle hatte man die Schmelzwärme des Kochsalzes noch nicht erreicht, somit kann nicht von einem Zusammenschmelzen, sondern nur von einer Lösung des einen Salzes in dem andern die Rede sein. Die Erstarrung der Schmelze wurde hier wie früher nach Möglichkeit verlangsamt. Um im resultirenden Kuchen eine Trennung der beiden im Wasser leicht löslichen Salze zu er möglichen, behandelte man ihn mit einer concentrirten wässe rigen Lösung von Kochsalz, welche bekanntlich die Fähigkeit besitzt, noch beträchtliche Mengen von Salpeter aufzunehmen. Fig. 52. *) Die Bestimmung der Lösecapacität geschah in der Weise, dass eiu bestimmtes Gewicht des geschmolzenen Salpeters von einer abge wogenen Portion des zu lösenden Salzes so lange zugesetzt erhielt, bis es nicht mehr aufgenommen wurde oder bis schon Zersetzung des Sal peters eintrat. Die Gewichtsdifferenz zwischen der ursprünglichen Quan tität und dem Rest gab annähernd die Menge des gelösten Salzes an.