52 Amorpliismus einer Calciumchloridverbinclung. Gelegentlich ddr Schmelzversuche der Carbonate der alkali schen Erden mit Calciumchlorid, machte der Verfasser die höchst merkwürdige und auffällige Beobachtung, dass, wenn man am Oehre des Platindrahtes aus einer Lösung des Carbonats in Chlorcalcium eine Perle nimmt und im Bunsen’schen Brenner einen Theil der Kohlensäure entweichen lässt, sie dann voll ständig amorph und glasartig erstarrt und nach völliger Er kaltung wie Glas in einzelne Stücke zerspringt. Obschon der Verfasser mehrfache Versuche über diesen Gegenstand ausführte, so konnte er dieselben doch nicht mit solcher erschöpfenden Ge nauigkeit behandeln, dass es ihm gelungen wäre, die Ursachen für das amorphe Erstarren dieses Salzgemenges festzustellen; doch constatirte er, dass nur Chlorcalcium die geeignete Grund masse abgieht und in der Hauptsache nur Calciumoxyd und Calciumcarbonat bei gleichzeitigem Vorhandensein in nicht zu geringen und nicht zu reichlichen Mengen fähig sind, die Er starrungsverhältnisse zu modificiren. Allerdings gelang es, ausser diesen beiden, noch andere Verbindungen in Auflösung und mit zur glasartigen Erhärtung zu bringen, allein es ist bekannt, dass geschmolzene amorphe Körper beträchtliche Mengen krystalli- sirinder Substanz aufnehmen können, ohne sie bei beschleunig ter Erstarrung wieder auskrystallisiren zu lassen. So war es nicht schwierig, unter vorsichtigem Zusatz von kohlensaurem Natrium zu Calciumchlorid, die amorphe Erstarrung hei schnel ler Erkaltung herzustellen, trotzdem Chlornatrium für den Er folg hinderlich sein musste. Eine unerlässliche Bedingung für das Gelingen der Versuche, hei denen übrigens die Schmelze wesentlich ihre Erhärtungstemperatur erniedrigte, war eine Beschleunigung der Erkaltung, welche sich leicht mittelst eines durch Blasen erzeugten Luftstromes erreichen liess. Unterliess man diese Vorsicht, so fanden sich, sowohl hei verzögerter Ab kühlung, als auch hei langsamer Wiedererwärmung, Ausschei dungen krystallinischer Natur unter Trübung der Perle vor- Ebensowenig liess sich die fragliche Masse durch Erkaltung im Tiegel herstellen, sondern man musste, wenn man grössere amorphe Kuchen erzeugen wollte, durch Ausgiessen des Inhalts