44 Scliwefelsaures Barium zu Calciumchlorid. nehmen Hessen. Einzelne dickere, lange, rhombische Säulen hatten, wo bei ihnen überhaupt eine regelmässige Endbegrän- zung vorhanden war, gerade Endflächen, wie in Fig. 41. Zwischen gekreuzten Nicols lieferten alle diese Krystalle die schönsten Polarisationserscheinungen, wie sie selten unter dem Mikroskop in reicherer Farbenpracht zu beobachten sind. Schwefelsaures Barium löste man in-ganz gleicher Art wie soeben beschrieben worden ist; schon während der Erkal tung nahm man in dem noch flüssigen Tiegelinhalt das An schiessen spiessiger Krystalle wahr. Der ausgelaugte Rückstand liess unter dem Mikroskop ausserordentlich zahlreiche Krystall- bruchstücke von lamellarer Anordnung und mehreren Spaltungs richtungen, die den vorigen ähnlich schienen, erkennen. Nach dem Aussehen verschiedener Fragmente machte es den Eindruck, als wenn in einem grösseren ursprünglichen Kry- stal-1 Chlorcalcium eingeschlossen und später unter Zutritt des Laugewassers der Körper aufgesprengt worden wäre, bei wel chem Vorgang theils dünne Blättchen, theils gröbere Stücke von gewissen Spaltungsrichtungen begränzt, erübrigen. An vielen solcher grösseren Exemplare war die Zertrümmerung nicht ganz beendigt, sondern die einzelnen Lamellen hingen in ihrer anfänglichen Lagerung noch lose zusam men und waren nur am Ende in kaum zu verken nender Weise aufgeblättert. An diesen so erübri genden Körpern von meist parallelepipedisclier Gestalt waren mehrfach geneigte Flächen zu be- Fig. 42. merken und sogar kleinere Exemplare mit ein springenden Ecken nicht selten. Die gut ent wickelten Formen sind den vorher bei Calcium sulfat besprochenen ganz ähnlich; sie werden durch Fig. 42, welche mit einspringenden Ecken und nach der Längsrichtung in der Mitte wesentlich dicker entwickelt war, ergänzt. Im Uebrigen liess die Schärfe und Gleichmässigkeit der Begränzungsflächen zu wünschen übrig, indem mehrfach Mangel und Ueberschuss an Substanz in den verschiedenen Partien zu bemerken war.