Geschmolzenes Calciumcliloricl als Grundmasse. Eine Reihe neuer Versuche wurde unter Zugrundelegung des Calciumchlorids als Schmelz- und Lösemasse, zwar nicht in glei cher Ausdehnung, aber mit ebenso interessanten Resultaten wie vorher, unternommen. Während bisher das Natriumchlorid nie mals in Reaction mit den jder Prüfung unterworfenen Verbin dungen trat, sondern nur seinen Werth als Schmelzmasse zeigte, werden wir nun mehrfach uns mit Umsetzungen zu befassen haben, an denen die neue Grundmasse sich hetheiligt. Zwar wird auch sie vielfach nur in lösendem Sinne wirken. Calciumfluorid. Als im Porzellantiegel zu klar ge schmolzenem Calciumchlorid in kleinen Portionen gepulverter Flussspath gesetzt wurde, löste er sich in beträchtlichen Mengen bis auf wenige verunreinigende Flocken mit Leichtigkeit auf. Die Abkühlung des Tiegels suchte man unter möglichster Vor sicht zu verlangsamen; man erhielt dann einen grauen Kuchen, der auf seiner Bruchfläche von mattglänzenden Spaltflächen mit braungrauer Farbe durchzogen war. Stückchen desselben zer gingen schnell in Wasser, einen feinen zarten Rückstand las send, der unter dem Mikroskop farblose, lamellare Krystalle, manchmal drüsig zusammengelagert, zu erkennen gab. Zuweilen waren die Krystalle grösser, dann aber un klar und meist ineinander verfilzt. Nur die dünnen kleinen Formen waren erkennbar, wfe Fig. 37 dar stellt. Bei der ausserordentlichen Kleinheit blieb es zweifelhaft, ob man es mit einem Körper des rhom bischen oder monoklinen Systems zu thun hatte; auf alle Fälle leuchtete aus den gemachten Beobachtun gen ein, dass Krystalle eines anderen als des regu lären Systems bei der Krystallisation des Flussspathes aus einer Lösung von Chlorcalcium vorliegen, der Flussspath daher als dimorph anzusehen ist. Ein schwacher Lichtschein zwischen Fig. 37.