34 Holilräume in Strontiumcarbonatkrystallen. (Fig. 26) und häufig noch andere Stäbchen zur Ausfüllung der Umgrenzung heranziehen; dann wachsen die Endstücke der Stielchen immer weiter und formiren zunächst als äusserste Gränzflächen zwei Ebenen, die unter dem entsprechenden Krystallwinkel geneigt sind (Fig. 27), während schon vorher der Kopf allmählich sich verlängerte und verbreiterte und unter Annahme von ebenen Begränzungsflächen, in der Mitte dicker bleibend, einen dem späteren fertigen Krystall ähn lichen Habitus annahm (Fig. 27). Die weitere Anlagerung geht dann nicht etwa gleichmässig nach allen Seiten vor sich, sondern es füllt sich im Bilde der am untersten Ende be findliche gabelförmige Theil zumeist aus, ferner werden die äusseren Gränzen geradlinig und die gleichmässig geformten Endkörper gehen in einander über, bis schliesslich regelmässige Gestalten, die aber noch nicht ganz vollkommen sind (Füg. 29), oder gut erkennbare Krystalle, wie in Fig. 30, resultiren. Die beschriebenen Beobachtungen konnten nothwendig nur an dünnen Exemplaren angestellt werden, da nur diese hinrei chende Durchsichtigkeit gewährten, um zu gestatten, die Formen genau zu verfolgen; dahingegen war es nicht angängig, bis in feinere Details hinein den Wachsthumsverhältnissen der dicke ren , scharfkantigen und wasserklaren Krystalle nachzuforschen. Die Entwickelung von Hohlräumen ist hier auf dieselben Ursachen, wie sie beim Flussspath besprochen wurden, zurück zuführen. Innerhalb des grossen noch unausgefüllten Theiles in Fig. 28, wäre ohne Zweifel der Ort für einen solchen Hohl raum gewesen. Nach Ansicht des Verfassers wird sich jedes mal da ein Hohlraum einstellen müssen, wo die nach gewissen Umgränzungsflächen des Krystalles vorhanden gedachten attrac- tiven Kräfte sich gegenseitig aufhehen und dort etwa vorhan dene kleinste Theilchen allseitig so in Anspruch genommen werden, dass Gleichgewicht herrscht, und keine Bewegung nach bestimmter Richtung erfolgen kann. Die aus den Anziehungskräften in solchen Punkten her vorgehende Resultante ist gleich Null oder aber jedenfalls so schwach, dass sie nicht im Stande ist, den Widerstand, welchen