Bleisulfat in Kochsalz. 27 Der Unterschied, •welchen die Erdalkalisulfate in kochsalzi ger Lösung im Verhalten zu Soda zeigen, ist höchst bemerkens- werth. Bleisulfat wird gleichfalls in grossen Quantitäten von geschmolzenem Chlornatrium in Lösung genommen und ernie drigt sichtlich die Erstarrungstemperatur der Schmelze. Das Gemenge der beiden Salze auf dem Gebläse stiess lebhaften Bauch aus und liess bei sehr verlangsamter Abkühlung lange, säulenförmige Krystalle, welche den ganzen Inhalt des Tiegels durchsetzten, anschiessen. Nach Einwirkung des Wassers zer fiel indess der Kuchen nicht, wie bei früheren Fällen, sondern es hatte eine derartige Verfilzung der langen prismatischen Krystalle sich geltend gemacht, dass bei gewaltsamer Zerthei- lung wohl erkennbare Bruchstücke, aber niemals Endflächen der Säulen nachzuweisen waren. Ein ausgeführter Dünnschliff liess zwar einen sechseckigen Querschnitt erkennen, doch waren die Winkel nur zu je zweien oder je vieren unter sich gleich, so dass hiernach die anfängliche Anschauung einer hexagonalen Säule zu Gunsten rhombischer Combinationen fallen gelassen werden musste. Bei späterer Gelegenheit gelang es, gute Blei- sulfatkrystalle herzustellen, weshalb au dieser Stelle keine wei teren Versuche gemacht worden sind, besser ausgebildete Indi viduen zu erhalten. Es wurde auch hier noch kohlen sau res Natrium zum Fluss von schwefelsaurem Blei und Natriumchlorid hinzugefügt und wie wohl zu erwarten war, eine sofortige lebhafte Kohlen- säureentwickelung als Folge beobachtet. Die Ursache derselben ist auf eine momentane Entstehung von Bleicarbonat zurückzu führen, das aber bei der Höhe der eingehaltenen Temperatur nicht zu bestehen vermag, sondern in Kohlensäure und Bleioxyd zerfällt: Pb S0 4 Na CI Na^COj = Na, S 0 4 Na CI + PbO i)+ CO., b Man geräth einigermassen in Verlegenheit, ob man auf der rech ten Seite der Gleichung das PbO in Lösung in Na CI aufführen soll