26 Krystalle des Strontiumsulfats. besonderen Grund dieses Rauhwerden hatte, ist nicht bestimmt zu sagen, doch ist es nicht unwahrscheinlich, dass die im letzten Augenblick noch krystallisirende Substanz sich an die grösseren Individuen anlagerte und durch die spätere Behandlung mit Wasser nicht wieder entfernt wird. Die aus dem oberen Theile der Schmelze herstammenden Präparate wiesen ganz gleich gestaltete Wachsthumsformen auf, wie wir sie schon unter den beiden vorigen Erdalkalisulfaten kennen gelernt haben. Fig. 23 stellt einen hübschen nur in einem Falle beobachteten Durch wachsungszwilling dar. Bei der Betrachtung im polarisirten Licht zeigten sich schöne farbige Erscheinungen, welche nur bei dünneren Kör pern schwächer wurden und bei den feinsten Blättchen ganz wegfielen. Setzte man dem Schmelzflüsse aus Kochsalz und Cölestin auf dem Gebläse im Porzellantiegel so viel Soda zu, dass deren Menge dem Sulfate nicht äquivalent war, so blieb auch hier der Tiegelinhalt klar, ohne Koh lensäure entweichen zu lassen. Laugte man den Fig. 23. <| erstarrten weissen Kuchen mit Wasser aus, so reagirte das Filtrat neutral und entwickelte mit Säuren, selbst in coneentrirter Form, kein kohlensaures Gas; hingegen liess sich in beträchtlicher Quantität Schwefelsäure nachweisen, so dass kein freies Natriumcarbonat mehr vorhanden sein konnte, sondern an seine Stelle eine äqui valente Menge Natriumsulfat getreten war. Diesem entsprechend wurde der Rückstand vom Filter zum aller grössten Theil unter heftigem Auf brausen gelöst, nur wenig Strontiumsulfat, vom unzureichenden Zusatz des Alkalicarbonats, zurücklassend. Aus diesen Thatsachen ist zu entnehmen, dass hier in glei cher Weise eine Umsetzung der Carbonate und Sulfate vor sich geht wie bei Calcium; nur sinkt das resultirende Erdcarbonat nicht als Niederschlag zu Boden, sondern verbleibt in der Grundmasse in Lösung: Na, SO, -f SrCO a Na CI