8 Bleichlorid, Krystallform. gleichmässige Temperatur an, um einerseits durch Abkühlung nicht Gelegenheit zu Neukrystallisationen zu geben, andererseits zu verhüten, dass hei steigender Temperatur des Lösungsmittels die vorhandenen Bleichloridkrystalle verletzt werden. Der nun zurückbleibende Rest hing noch lose zusammen und wurde zur Herstellung mehrerer Präparate benutzt, indem man kleine Portionen desselben mit einem Tropfen Wasser auf den Object- träger brachte und durch einen gelinden Druck des Deckplätt chens zertheilte. Unter dem Mikroskop bemerkte man reichliche Krystallbildungen, die aber durch eine solche Unzahl kleiner und seihst undefinirbarer anderer Individuen umhüllt waren, dass ihre Erkennung unmöglich wurde; man führte daher eine neue Schmelzung aus und liess die Erkaltung nur soweit vor anschreiten , dass noch ein Theil des Tiegelinhalts flüssig war. In der Erwartung, dass die Anlagerung der kleinen Um- liüllüngskörperchen erst im letzten Augenblicke der Erkaltung vor sich gehen müsse, goss man den letzten flüssigen Rest aus. Man konnte dann in neuangefertigten Präparaten, neben vielen den früheren ähnlichen undeutlichen Krystallen, scharf und gut ausgewachsene Individuen erkennen, wie sie die Figuren 1 bis 4 in entschieden rhombischem Charakter darstellen. Die Gestalten der Figuren 1 und 2 sind aus Combinationen von P, ooPoo, qo P, Poo zusammengesetzt. Auch Fig. 4 bewegt sich in diesen Formen, nur wird durch das Fehlen der oberen Fig. 1. Fig. 2. Fig. 8. Fig. 4. Hälfte des Doma ein Hemimorphismus hervorgerufen. Ueber- haupt scheint Bleichlorid Neigung zu einseitiger Ausbildungs weise und Vergrösserung und Verkleinerung entsprechender