Rückblick. 121 Worten resumirend niedergelegt werden könnten. Wir wollen uns daher damit begnügen, nur auf einige wesentliche Punkte derselben hinzuweisen. 17) Je nach dem Grade der Schnelligkeit, mit welchem die Ab kühlung und der Uebergang aus dem flüssigen in den festen Aggregatzustand erfolgt, sind bei ein und demselben Körper die Producte der Krystallisation in Form, Grösse und Regelmässigkeit verschieden. 18) Ist für die sich isolirenden Einzeltheilchen Zeit genug vor handen, sich mit Ruhe zu gruppiren, so resultiren nur schöne und regelmässige Krystalle; bei beschleunigterer Wärmeentziehung dagegen erübrigen zwar ebenfalls noch Körper von regelmässig symetrischer Form, doch fehlt ihnen meist die polyedrische Begränzung, und die dem Körper zukommende krystallographische Form ist nur andeutungsweise zu erkennen. In solchem Falle sind häufig nur besonders bevorzugte Richtungen die Sammel stätten für die erhärtende Materie. 19) In gleich hohem Maasse wie die Ruhe, influirt die Con- centration der Schmelzlösungen auf die Entwickelung der Krystalle, indem eoncentrirte Flüssigkeiten bei gleicher Abkühlungsdauer wesentlich bessere Gruppirung als dün nere ergaben. Die in diesem Unstande beruhenden Ver schiedenheiten sind bei ein und derselben Verbindung so bedeutend, dass bei schwachen Lösungen manchmal kaum noch Aehnlichkeiten mit den Producten der stärkeren auf zufinden sind, z. B. salpetersaures Barium oder Strontium in dünnen Salpeterlösungen im Objectfläschchen. 20) Die meisten chemischen Verbindungen passiren, bevor sie die scharfe Krystallgestalt annehmen, eigenthümliche Entwickelungsstadien, indem sich an unvollkommene, ske letartige Gebilde continuirlich nach bestimmten Gesetzen neue Materie ansetzt und so verschiedene Stufen des Auf baues, wie solche in den Bildern mehrfach dargestellt worden sind, durchschreiten. 8